Wien - Wiens Bürgermeister Michael Häupl hat zum 40. Jahrestag der Niederschlagung des "Prager Frühlings" durch Truppen des Warschauer Paktes auf dessen Bedeutung für Österreich hingewiesen. Gerade im Lichte dieser Ereignisse vor 40 Jahren des Schicksals, das die Tschechoslowakei danach erlitten hat, erscheine die EU "das größte Friedensprojekt aller Zeiten" alternativlos, so Häupl gegenüber der Rathauskorrespondenz.

"Natürlich muss sich die Europäische Gemeinschaft von einer Wirtschafts- stärker zu einer Sozial-Union entwickeln und die Menschen viel massiver an ihren Entscheidungen teilhaben lassen", meinte Häupl, der diese Veränderung auch im Rahmen seines Wirkens als Präsident des Europäischen Städtebundes forciert.

Das historische Beispiel der Tschechoslowakei zeige ebenso deutlich wie die aktuelle Situation auf dem Balkan oder etwa auch in Georgien, dass nur eine überzeugte Friedenshaltung und die Stärkung der Demokratie das "gemeinsame Haus Europa" für alle Menschen lebenswert machen könne, argumentierte Häupl. "Die Panzer der Warschauer-Pakt-Truppen sind an der Grenze Österreichs gestanden. Und unser eigenes Bundesheer durfte nicht näher als 30 Kilometer an die Grenze rücken, um Russland nicht zu provozieren," erinnerte sich der Wiener Bürgermeister. (APA)