Mit semantischer Suche will Microsoft bessere Suchergebnisse liefern

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Microsoft will einen Weg gefunden haben, wie Googles dominante Position am Suchmaschinenmarkt doch noch durchbrochen werden kann. Dazu will der Softwarekonzern verstärkt darauf eingehen, was User suchen und welche Inhalte sich auf Webseiten befinden. Erster Schritt war bereits die Akquisition einer semantischen Suchmaschine.

Suche im größeren Themenfeldern

Microsoft will die Suchanfragen von Usern vollständiger untersuchen, um nützlichere Ergebnisse liefern zu können. Derzeit werden nur die unmittelbaren Begriffe zur Suche herangezogen. User würden Suchmaschinen aber oft dazu verwenden, um sehr breit gestreute Themengebiete erforschen zu können, erklärte Satya Nadella, Senior Vice President der Microsoft-Suche.

Weg vom One-size-for-all-Ansatz

Zu verstehen, wonach User wirklich suchen, Anfragen zu analysieren und Suchmuster für bessere Ergebnisse zu entwickeln sei eine der wichtigsten Aufgaben in diesem Bereich, erklärte Nadella auf der Search Engine Strategies Konferenz in San Jose. Viele Nutzer würden Suchmaschinen zwar dazu verwenden, um eine spezielle Website zu finden. Oft sei aber auch eine tiefgehende Suche notwendig. Microsoft müsse daher von dem Ansatz weggehen, dass eine Suchstrategie für alle User funktioniere und mehr auf die persönlichen Bedürfnisse eingehen.

Bei Google gibt es bereits die Möglichkeit, die Web History optional in die Suche einzubinden. Laut Google habe diese Personalisierung jedoch nur einen geringen Effekt auf die Reihung der Suchergebnisse.

Aufdringlichere Werbung

Die tiefgehende Analyse des Suchverhaltens von Nutzern ist allerdings nicht unumstritten, vor allem vor dem Hintergrund, dass dadurch auch Werbeanzeigen zielgerichteter werden können. Online-Werbung aufgrund von ein paar Suchbegriffen zu platzieren ist weniger aufdringlich, als dazu das gesamte Nutzer-Verhalten im Web zu analysieren.

Suchmarkt eingebrochen

Microsoft hatte ursprünglich vor, Yahoo oder zumindest dessen Suchmaschinenabteilung zu übernehmen, um zum Branchenprimus Google aufschließen zu können. Zuletzt hatte Microsofts Suche an Marktanteilen verloren. Nadella erklärte, dass der Redmonder Konzern sich erst seit viereinhalb Jahren ernsthaft am Suchmaschinenmarkt zu etablieren versucht und in Zukunft mit technischen Änderungen durchstarten können.

Verbesserung in kleinen Schritten

Inzwischen setzt man in Redmond auf schrittweise Verbesserungen. Die Verbesserungen will Microsoft unter anderem mithilfe des Anfang Juli 2008 akquirierten Start-ups Powerset erzielen, das auf semantische Suche setzt (der WebStandard berichtete). Bislang kann Powerset nur Wikipedia-Artikel in englischer Sprache durchsuchen. Aber selbst diese sehr speziellen Suchergebnisse sollen zur Verbesserung der Microsoft-Suche genutzt werden. (red)