Wien - LIF-Spitzenkandidatin Heide Schmidt weist den Vorwurf zurück, sie würde nur bei der Nationalratswahl antreten, um in der nächsten Regierung Ministerin zu werden. "Selbstverständlich kandidiere ich, um ins Parlament zu kommen", sagte sie am Dienstag im ORF-"report". Dort wurde sie gemeinsam mit Fritz Dinkhauser interviewt - und schon dieses erste kurze "Duell" der beiden Kleinparteien-Chefs zeigte, dass der Angriff im heurigen Wahlkampf dominieren wird.

Denn Schmidt hielt auch Dinkhauser vor, dass man "anders nicht zu kandidieren" habe als für ein Mandat, das man auch annimmt - "alles andere wäre Wählertäuschung". Dies wollte der Tiroler, der schon knapp nach seinem Einzug in den Landtag in den Nationalrat wechseln möchte, nicht hinnehmen: Man habe bei der Tiroler Wahl noch nicht gewusst, dass die Nationalratswahl vorgezogen wird, meinte er.

"Haselsteiner-Boot"

Und startete auf Schmidt den Angriff, dass sie im "Haselsteiner-Boot" sitze, während er viele Jahre lang Arbeitnehmerpolitik gemacht habe. Und rechtfertigte seine angriffige Art auch gleich: "Wir zwei haben wenig Gelegenheit, dass wir ins Fernsehen kommen", sagte er, also sollten jetzt "die Menschen hören, dass ich für sie kämpfe und für die Gerechtigkeit kämpfe".

Schmidt wiederum stieß sich an Dinkhausers Diktion - etwa seiner Kritik am "Raubritterstaat". Es sei "übel, mit solchen Worten um sich zu werfen", zumal man sich einig sei, dass die Menschen von der Politik enttäuscht seien. Auch Dinkhauser meinte, es sei wichtig, dass die Kleinparteien "für die Politik etwas tun", hielt seine Diktion aber nicht für übertrieben. Auch Zeitungen würden das in ihren Headlines schreiben, "vermutlich habe ich es von da weggenommen". (APA)