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Archäologen fanden die lange gesuchte Fortsetzung eines Verteidigungsgrabens und damit den Beleg dafür, dass Troja größer war, als bisher angenommen wurde.

Foto: APA/dpa/Carola Große-Wilde

Troja - Die antike Stadt Troja war deutlich größer als die Fachwelt bisher angenommen hatte. Der Leiter der dortigen Ausgrabungen, Ernst Pernicka, erklärte am Dienstag, der Verlauf eines spätbronzezeitlichen Verteidigungsgrabens belege eindeutig die weitläufige Ausdehnung der Anlage.

Die Archäologen fanden vor wenigen Tagen bei einem Geländeschnitt im Nordosten die lange gesuchte Fortsetzung des Grabens. Bisher waren die Forscher davon ausgegangen, dass Troja maximal 27 Hektar groß war. Nun könnte die Fläche bis zu 35 Hektar betragen.

Vorräte oder sterbliche Überreste?

Außerdem entdeckten die Archäologen eine kleine Sensation: Jenseits des Grabens wurde ein von Steinen überdeckter sogenannter Pitos - ein gebranntes Tongefäß - sowie spätbronzezeitliches Straßenpflaster gefunden. Was in dem Gefäß ist, muss noch untersucht werden. Es soll noch in diesem Jahr geöffnet werden. Die Trojaner könnten es nach Pernickas Worten für Vorräte, aber auch für eine Bestattung genutzt haben.

Der Troja-Forscher sagte: "Wir haben jetzt 500 Meter außerhalb der Burg eine Besiedelung nachgewiesen. Das war schon eine sehr große Residenzstadt." Die Ausdehnung Trojas und seine Bedeutung in der Bronzezeit war in der Wissenschaft lange Zeit heftig umstritten. Pernicka sagte: "Es war ein Zentrum in einem kleinen Fürstentum, das eine Gesamtfläche von 200 bis 300 Quadratkilometern umfasst haben dürfte." (APA/red)