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Stets gute Kontakte zur Hand: Randy Scheunemann, Lobbyist und McCain-Berater.

Foto: AP/Mary Altaffer

Washington/Wien - Per Bundesgesetz ist es in den USA vorgeschrieben, dass Lobbyisten ihre Kontakte zu Politikern, die sie im Auftrag ausländischer Regierungen tätigen, öffentlich machen müssen. Bei Randall "Randy" Scheunemann ergibt sich dabei eine ziemlich lange Liste. Scheunemann, der seit einigen Monaten als außenpolitischer Berater für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain arbeitet, hat demnach unter anderem für die georgische Regierung Kontakte geknüpft und dabei mehrere hunderttausend Dollar Honorar bezogen.

Der Lobbyist (er betreibt mit einem Partner die Agentur Orion Strategies) antichambrierte in den vergangenen Jahren allein im Senatsbüro McCains 49-mal in Sachen Georgien. Tiflis überwies dafür 800.000 Dollar. Im Februar stellte Scheunemann wegen seines Kampagnenjobs seine Firmenaktivitäten ruhend, sechs Wochen später zahlten die Georgier dennoch weitere 200.000 US-Dollar.

Scheunemann, der in den 1990er-Jahren als Mitarbeiter des späteren republikanischen Präsidentschaftskandidaten Bob Dole und des ehemaligen Mehrheitsführers im Senat Trent Lott firmierte, stellte sein exzellentes Netzwerk auch Mazedonien, Taiwan, Rumänien oder Lettland gegen Bares zur Verfügung. Daneben war er Direktor des Komitees für die Befreiung des Irak, das vor der Invasion Stimmung für den Krieg machte, Berater von Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und führender Kopf des neokonservativen "Projektes für ein neues amerikanisches Jahrhundert" , das George W. Bushs Präsidentschaft maßgeblich beeinflusste. (Christoph Prantner/DER STANDARD, Printausgabe, 20.8.2008)