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Lehman bietet offenbar Interessenten einen Teil- oder Komplettverkauf an.

Foto: Reuters/Lucas Jackson

New York - Die US-Bank Lehman Brothers erwägt Kreisen zufolge einen zumindest teilweisen Verkauf ihres Vermögensverwaltungsgeschäfts. Lehman habe bei verschiedenen potenziellen Käufern einschließlich mehrerer Finanzinvestoren für die Sparte geworben, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Analysten und Bankern zufolge könnte sich die Bank von dem Geschäftsbereich um die Tochter Neuberger Berman trennen, um seine Kapitalbasis aufzubessern. Der Wert der Sparte wird auf rund acht Mrd. Dollar (5,44 Mrd. Euro) geschätzt.

Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" (WSJ) hat Lehman detaillierte Finanzinformationen über den Geschäftsbereich in Umlauf gebracht. Zu den Adressaten gehörten die Finanzinvestoren Carlyle Group, Hellman & Friedman und General Atlantic, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Insider. Auch Blackstone habe Interesse angemeldet.

Spekulationen

Unklar war zunächst, ob Lehman sein gesamtes Vermögensverwaltungsgeschäft oder nur Teile davon verkaufen will. Das komplette Paket könnte nach verschiedenen Einschätzungen wegen seiner Größe schwer zu platzieren sein. Einem weiteren Insider zufolge prüft die Bank verschiedene Optionen, darunter den Verkauf einer Beteiligung an dem Geschäftsbereich. Ziel sei es, das Vorgehen bis zur Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal zu klären, die Lehman üblicherweise Mitte September veröffentlicht.

Die "New York Times" berichtete, Lehman biete Interessenten in einem Schreiben einen Teil- oder Komplettverkauf an, ermutige sie aber, ein Angebot für den gesamten Geschäftsbereich vorzulegen. Zu den Adressaten gehörten auch Kohlberg, Kravis & Roberts, J.C. Flowers sowie Apollo Management.

Lehman hat seit Jahresbeginn bereits rund zwölf Mrd. Dollar an frischem Kapital eingesammelt. In Presseberichten war zuletzt von einem bevorstehenden Milliardenverlust im dritten Quartal die Rede. (APA/Reuters)