Tiflis/Genf - Entgegen der Zusage lokaler Behörden hat das Rote Kreuz bis Montagabend keinen Zugang nach Südossetien erhalten. Auch der am Wochenende angereiste Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jakob Kellenberger, habe bisher nicht in die Krisenregion einreisen können, sagte IKRK-Sprecherin Anna Nelson am Montagabend in Genf. "Noch immer haben wir uns kein Bild von der humanitären Lage dort machen können, und wir erwarten, dass die Situation zehn Tage nach Ausbruch der Kämpfe dramatisch sein könnte", sagte Nelson.

Auch ein für Sonntag geplantes Treffen von Kellenberger mit Vertretern der georgischen Regierung, darunter Präsident Michail Saakaschwili, war demnach geplatzt. Am Dienstag werde der IKRK-Präsident in Moskau aber voraussichtlich den russischen Außenminister Sergej Lawrow sprechen können.

Den Angaben zufolge hat das Rote Kreuz bisher rund 430 Tonnen Hilfsgüter in den Kaukasus gebracht. Teils seien die Hilfen in Flüchtlingszentren in Tiflis verteilt worden, teils lagerten sie in der georgischen Hauptstadt, um sie den Menschen in Südossetien zur Verfügung zu stellen. (APA/dpa)