Stuttgart - Die Gaspreise steigen weiter. Deutschlands drittgrößter Energieversorger EnBW kündigte am Montag in Stuttgart an, er werde die Tarife für seine Kunden ab dem 1. November um knapp 20 Prozent erhöhen. Das Unternehmen begründete die Preisanhebung mit den gestiegenen Mineralölpreisen, die auch den daran gekoppelten Einkaufspreis für Gas nach oben getrieben hätten.

Für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 14.000 Kilowattstunden werde die Preiserhöhung zu Mehrkosten von gut 200 Euro jährlich führen, erklärte das Unternehmen. Dies bedeute eine Erhöhung um 19,7 Prozent. EnBW ist in Österreich mit rund 36 Prozent an der EVN beteiligt

Nach einer Untersuchung des Verbraucherportals toptarif.de steigen die Gaspreise in Deutschland in diesem Sommer so stark wie noch nie. Bereits zum 1. September werden demzufolge mehr als 110 Energieversorger ihre Preise erhöhen. Seit Juni hätten damit mehr als 350 Energieversorger Anhebungen angekündigt oder bereits durchgeführt, berichtete toptarif.de kürzlich.

Im Schnitt betrugen die Preissteigerungen der Marktstudie zufolge 11,5 Prozent. Doch ist Vattenfall mit seiner deutlich höheren Preisanhebung nicht allein. So wird der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE seine Preise für Normalkunden an Rhein und Ruhr, aber auch im Bereich Westfalen-Weser-Ems zum September um 27 Prozent erhöhen.

Die an den Ölpreis gekoppelten Gaspreise vollziehen derzeit mit einer Verzögerung von rund sechs Monaten die Preisexplosion auf den Mineralölmärkten nach. Auch in den kommenden Monaten müssen Verbraucher deshalb nach Einschätzung der Experten mit weiteren drastischen Kostensteigerungen rechnen. (APA/AP)