Weder die USA noch die EU sehen im Rücktritt des pakistanischen Staatschefs Pervez Musharraf einen Anlass, ihre Beziehungen mit Pakistan zu überdenken. Die EU-Kommission hat am Montag zurückhaltend auf den Rücktritt reagiert. Dies sei „eine Angelegenheit der internen Politik in Pakistan", sagte ein EU-Kommissionssprecher in Brüssel.

Die USA kommentieren die jüngsten Ereignisse vorsichtig optimistisch. In einer am Montag in Washington veröffentlichten Erklärung der US-amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice wurde lediglich die Bereitschaft der USA, weiterhin mit der pakistanischen Regierung zusammenzuarbeiten, zum Ausdruck gebracht. Rice nahm den Rücktritt des Staatschefs auch zum Anlass, die Verdienste Musharrafs im Krieg gegen den Terrorismus seit den Anschlägen des 11. Septembers 2001 zu würdigen. Auch US-Präsident George W. Bush lobte Musharrafs Anstrengungen im Kampf gegen den Terror und seine Bemühungen um einen „demokratischen Übergang" im Land. Zugleich sagte ein Sprecher des Weißen Hauses, dass sich der Präsident zu einem „starken und demokratischen" Pakistan bekenne. (red, Reuters, DER STANDARD, Printausgabe, 19.8.2008)