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Archivbild von Arjan Erkel

foto: apa/epa/anp

Wien/Moskau - Arjan Erkel, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières) bleibt seit seiner Entführung vor genau sechs Monaten spurlos verschwunden. Die Tatsache, dass immer noch kein Kontakt zu den Entführern besteht, lässt Ärzte ohne Grenzen laut Aussendung vermuten, dass Arjan Erkels Verschwinden eine politische Dimension hat. Deshalb lanciert Ärzte ohne Grenzen nun in Moskau eine internationale Petition, die sich an die Regierungen Russlands und Dagestans richtet.

Keine Spur

Obwohl die Behörden Russland und Dagestans versichert hätten, dass sie gründliche Nachforschungen anstellen, fehle weiterhin jegliche Spur von Arjan Erkel. Weder der Staatsanwalt der Russischen Föderation noch der Staatsanwalt von Dagestan und ihre entsprechenden Sicherheitsdienste hätten Ärzte ohne Grenzen irgend einen Hinweis über den Verbleib Arjan Erkels oder über die Identität seiner Entführer geben können. „Die Tatsache, dass Ärzte ohne Grenzen auch nach sechs Monaten immer noch keinen Kontakt zu den Entführern hat, lässt vermuten, dass sein Verschwinden eine politische Dimension hat. Wir wissen nicht, ob Arjan überhaupt noch am Leben ist“, erklärte Dr. Morton Rostrop, internationaler Präsident von Ärzte ohne Grenzen, anlässlich einer Pressekonferenz in Moskau.

Petition

Aus diesem Grund startet Ärzte ohne Grenzen genau sechs Monate nach der Entführung, eine internationale Petition, die sich an Präsident Putin und Magomedali Magomedov, dem Vorsitzenden des Staatsrates von Dagestan, richtet. Darin fordert Ärzte ohne Grenzen die beiden Regierungen auf, den Fall von Arjan Erkel nicht wie einen gewöhnlichen kriminalistischen Fall zu behandeln, sondern ihm höchste politische Priorität einzuräumen. Morton Rostrup dazu: "Es ist unerlässlich, dass die Regierungen ihrer offensichtlichen Verantwortung nachkommen, diesen Fall zu lösen: Das bedeutet auch, dass sie ihn mit der Dringlichkeit behandelnd, die er verdient. Die russischen Behörden haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie solche Fälle lösen können". (red)