Wien - Der geplante Einstieg der EBAI Mittelstandsfinanzierungs AG beim burgenländischen Frottierhersteller Vossen ist fürs Erste geplatzt: Der Aufsichtsrat hat die im Zuge einer Kapitalerhöhung vorgesehene Anteilsübernahme durch den Private Equity Fonds abgelehnt.

EBAI ist ein von arabischen Investoren dominierter Private Equity-Fonds der Bank Austria Creditanstalt-nahen East Fund Managementberatung. Grund für die überraschende Ablehnung durch das Kontrollgremium von Vossen: Der Zeitpunkt sei schlecht gewählt und der gebotene Kurs zu niedrig, hieß es auf APA-Anfrage.

Im Aufsichtsrat sprachen sich der Vertreteter der Linz Textil AG und der burgenländischen Beteiligungsgesellschaft WIBAG gegen den EBAI-Einstieg aus, die 25,10 bzw. 28,47 Prozent der Aktien halten. Der Betriebsrat enthielt sich der Stimme. 46,43 Prozent der Vossen AG stehen im Eigentum der Hungarian Industriess Beteiligungen GmbH.

EBAI wollte ursprünglich 1,6327 Euro je Aktien zahlen und alle im Zuge einer geplanten Kapitalerhöhung auf 6,36 Mio. Euro ausgegebenen 1,225 Mio. junge Aktien zeichnen.

Partnersuche beendet

"Das ist eine Entscheidung des Aufsichtsrats, die zu akzeptieren ist", sagte Vossen-Vorstandsvorsitzender Georg Kühas zu der überraschenden Ablehnung eines geplanten Einstiegs der EBAI Mittelstandsfinanzierungs AG durch seinen Aufsichtsrat. Das "ziemlich strikte Nein" bedeute nicht nur das Ende der Partnersuche, sondern auch den Abschied von bisherigen Plänen, mittelfristig mit Vossen an die Börse zugehen, sagte Kühas zur APA.

Weitere Verhandlungen mit EBAI etwa über den Preis "schließe ich aus", sagte Kühas. Darüber sei bereits sehr lang verhandelt worden. Die geplante Kapitalerhöhung werde es somit ebenfalls nicht geben. Der genehmigte Kapitalrahmen bleibe aber bestehen.

In der Unternehmensstrategie wird sich laut Kühas nicht viel ändern, außer dass "der Wachstumskurs nun vielleicht etwas vorsichtiger gefahren wird".

Persönliche Konsequenzen schloss er heute aus. Kühas selbst hatte den Aktienpreis, den EBAI zu zahlen bereit war, im November als "fair und angemessen" bezeichnet. "Ich freue mich, dass einige Vertreter im Aufsichtsrat offensichtlich glauben, dass das Unternehmen sehr viel mehr wert ist" (Kühas). (APA)