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Brüssel - Die EU-Kommission will ab 1. Juni 2004 eine Krankenversicherungskarte einführen, die in allen EU-Ländern akzeptiert wird. Damit werde zunächst das Ausfüllen von Formularen bei Krankenstand auf Urlaubsreisen in der Union überflüssig, sagt die EU-Kommission. In einer zweiten Phase sollen alle Formulare zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen im EU-Ausland durch die Karte ersetzt werden. Erst später sollen die Karten computerlesbar sein. Neue Rechte oder Pflichten seien für die EU-Bürger mit der Karte nicht verbunden, sagt die EU-Kommission, die darauf hinweist, dass die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer ihr den Auftrag erteilt hatten, bis März ein solches System vorzuschlagen.

Karte mit folgenden Daten: Versicherungsnehmer, Gültigkeitsdauer, Kennnummer der Sozialversicherung und fortlaufende Kartennummer

Die EU-Kommission schlägt auch keine Harmonisierung der EDV-Systeme im Gesundheitswesen vor. Vielmehr soll nur die gegenseitige Lesbarkeit der Karten ermöglicht werden. In der ersten Stufe wird aber zum Entziffern der Daten ohnehin kein Computer nötig sein. Im Schnitt verbringen 44 Prozent der EU-Bürger ihren Urlaub in einem anderen EU-Land, so die Erhebung der EU-Kommission. In Österreich sind es sogar 65 Prozent. Die Vereinfachung durch die neue Karte komme daher sehr vielen EU-Bürgern zu gute, insbesondere weil inzwischen nicht nur Notfälle im EU-Ausland behandelt werden dürfen. Die Karte soll nach Angaben der EU-Kommission Vor- und Zunamen der Versicherten, Gültigkeitsdauer der Karte, eine Kennnummer der Sozialversicherung und eine fortlaufende Kartennummer enthalten. Weitere Sonderangaben für die Rechte der Versicherten wären denkbar. (APA)