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Sallmutter: "Österreich wird die Zeche zahlen müssen"

foto: reuters/prammer

Wien - Scharfe Kritik an der Entscheidung der ÖVP für Schwarz-Blau kam am Freitag von den SPÖ-Gewerkschaftern (Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter, FSG). Die Entscheidung befriedige zwar Bundeskanzler Wolfgang Schüssels "Machtgelüste", werde aber keinesfalls im Interesse der Österreicher sein, so FSG-Bundessekretärin Roswitha Bachner in einer Aussendung. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Hans Sallmutter, erklärte im Radio-Mittagsjournal, bei Schwarz-Blau "wird leider Österreich die Zeche zahlen".

Sallmutter sieht vor allem die Reputation und das Ansehen Österreichs im Ausland betroffen. "Ganz besonders fürchte ich, einfach aus den Erfahrungen der letzten Jahre der ÖPV-FPÖ-Regierung, dass im wesentlichen die jungen Menschen und jene, die im Ruhestand sind, die Zeche zahlen müssen. Das ist bedauerlich."

Bachner meinte, viele Österreicher werden sich zu Recht fragen, warum überhaupt neu gewählt wurde: "Ausgerechnet jene Partei, die bei den Wahlen im vergangenen Herbst atomisiert wurde und die Bundesregierung vorzeitig zum Rücktritt zwang, steht seit der gestrigen Entscheidung der ÖVP-Granden wieder hoch im Kurs." Sie befürchtet eine "Fortsetzung der bisherigen Belastungspolitik zu Lasten der ArbeitnehmerInnen und einen weiteren Sozialabbau".

Bachner verwies darauf, dass in der nunmehrigen FPÖ-Riege überwiegend jene "Knittelfelder Rebellen" das Sagen hätten, "die seinerzeit die Bundesregierung in die Luft sprengten und vorzeitige Neuwahlen notwendig machten", so Bachner weiter. "Sollte es tatsächlich zu einer Neuauflage von Schwarz-Blau kommen, dann werde die Politik durch weitere schwere Belastungen, Leistungskürzungen und soziale Einschnitte gekennzeichnet sein." (APA)