Verlassene Strände, hier auf den Okinawa-Inseln, die vom Tourismus noch kaum bemerkt wurden.

Arte

"Alle ans Meer!" lautet die wörtliche Übersetzung der Arte-Reihe, die nun zwei Wochen lang täglich exotische Reiseziele vorstellt: von den Okinawa-Inseln (zum Start der Serie am Montag) bis nach Neuseeland. Auf gängige Klischees über die jeweiligen Orte wird verzichtet, im Mittelpunkt stehen Lebensweisen und Geschichte der Küstenbewohner .

Einige der Reiseziele haben den Massentourismus noch nicht kennengelernt, manche entdecken erst zögerlich die Möglichkeit, mit der Dienstleistung Geld zu verdienen. Etwa Kambodscha (26. 8.): Das Königreich litt jahrzehntelang unter dem vom Nachbarn Vietnam auf seinem Boden geführten Krieg und der grausamen Herrschaft der Roten Khmer. Das südostasiatische Land möchte von der Globalisierung profitieren und sieht mit seinen unberührten Pazifikstränden eine Chance im Tourismus.

Die Dokumentarfilmer trafen auf Mong, der unter den Roten Khmern nicht nur zwangsarbeiten musste, sondern auch zwangsverheiratet wurde. Jahrzehnte später lebt er noch immer, sogar glücklich, mit seiner Frau zusammen und hat einen privaten Hafen an der Küste.

Mong zog seinen Nutzen aus der Globalisierung, er ist heute reich und möchte der Küste ein neues Gesicht geben. Bisher finden sich hier nämlich vor allem westliche Rucksacktouristen ein, nur acht Euro kostet die Nacht in einem Hotel.

Längst vom Tourismus erschlossen wurde die Big Island (28. 8.), die größte der rund 122 Inseln von Hawaii. Im Film begegnet man einem französischen Maler, der von der Insel "einfach nicht wegkommt". Am Strand lernen hier manche Einheimische "surfen, bevor sie laufen können". Touristen halten sich auf der Insel bislang hauptsächlich in vollausgerüsteten Ferienparks auf. (Barbara Fuchs/DER STANDARD; Printausgabe, 18.8.2008)