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Chen Weixing in Aktion.

Foto: AP/ Suzuki

Peking - Das österreichische Tischtennis hat am Montag die Chance, erstmals eine Olympia-Medaille zu holen. Mit einem 3:1-Sieg gegen Japan in der zweiten Runde des Bronze-Play-offs hat sich die ÖTTV-Truppe am Sonntag bereits die Top Vier im Mannschaftsbewerb und damit noch vor EM-Silber 2005 den größten Erfolg auf Teamebene gesichert. Um den großen Bronze-Coup geht es nun zu Beginn der letzten Olympia-Woche ab 8.30 Uhr MESZ gegen Südkorea.

Gegen die Japaner war nicht Werner Schlager der Matchwinner, der Ex-Weltmeister war zum Auftakt Kan Yo glatt 0:3 unterlegen. Vielmehr rissen danach Chen Weixing und Robert Gardos mit je einem Einzelsieg und einem gemeinsamen im Doppel die Partie aus dem Feuer. Chen hatte mit einem 3:0 gegen Jun Mizutani ausgeglichen, im hochklassigen Doppel besiegten sie Seiya Kishikawa/Mizutani 3:2, ehe Gardos Kan Yo mit 3:1 in die Schranken wies.

Zwei Schlüssel zum Erfolg

ÖTTV-Bundestrainer Ferenc Karsai war besonders vom Spiel von Gardos angetan. "Der Sieg im Doppel war der eine Schlüssel zum Erfolg, der andere war Robby (Anm.: Gardos). Was er im Training leistet, hat hier doppelte Auswirkung bekommen. Das kann Vorbild für alle jungen Spieler sein, dass man mit Arbeit so schönen Erfolg wie Robby erreichen kann."

Gardos machte Kan Yo mit seinem Service mehr Probleme als zum Auftakt der Begegnung Schlager."Werner konnte keine direkten Punkte mit dem Service machen", erklärte Karsai. "Robby hat zwar nicht so viele Service-Varianten wie Werner, und trotzdem hat Kan Yo Annahmefehler gemacht." Bei Schlager war freilich dazu gekommen, dass er etwas erkältet mit Husten und damit nicht fit angetreten war.

Schlager angeschlagen

"Heute habe ich in der Früh wieder angefangen zu husten", erklärte Schlager. "Aber ich habe mich sehr gut gefühlt, bis ich in die Partie hineingegangen bin. Da habe ich gemerkt, dass ich immer einen Tick zu langsam war." Schlager wollte da die Taktik wechseln, zog sein Spiel dann aber trotzdem durch. "Das war der Fehler, ich hätte mental flexibler sein müssen. Gut aber, dass es eine Mannschaft ist."

Gardos war mit seiner Leistung natürlich zufrieden: "Ich bin glücklich, dass ich eineinhalb Siege zum Mannschaftssieg beitragen konnte", erklärte der Tiroler. "Für mich war es wichtig, dass ich wieder ein Einzel spielen und gewinnen konnte." Gegen den Griechen Kalinikos Kreanga hatte Gardos in der Gruppenphase überraschend 3:0 gesiegt. "Da weiß man dann aber nicht, ob man wirklich so gut ist." Gegen Kan Yo erhielt er die Bestätigung.

Im Doppel waren Gardos und der von Karasai ebenfalls hochgelobte Chen ("Er hat unglaublich gekämpft, ein schöne Leistung!") Außenseiter gewesen, haben dann aber in einer tollen Partie die Wende gebracht. "Wir haben uns gedacht", sagte Gardos, "dass wir nicht wie gegen Kroatien verlieren können, obwohl wir vorne waren."

Gegen die Südkoreaner, 3:1-Sieger gegen Hongkong, sind die Österreicher nun leichter Außenseiter. Da sie gegen Verteidiger sehr gut spielen, ist die Möglichkeit gegeben, dass Karsai Schlager und Gardos im Einzel aufstellen wird und Verteidiger Chen erst im Eventualfall nach dem Doppel zum Einzel-Einsatz kommen wird. Karsai: "Wichtig wird sein, dass Werner stärker spielt." (APA)

Teambewerb - Herren - Bronze-Play-off/2. Runde:

Österreich - Japan 3:1

Werner Schlager - Kan Yo 0:3 (-8,-3,-10)
Chen Weixing - Jun Mizutani 3:0 (4,12,7)
Robert Gardos/Chen - Seiya Kishikawa/Mizutani 3:2 (9,-6,6,-5,12)
Gardos - Kan Yo 3:1 (-10,7,9,7)

Südkorea - Hongkong 3:1