Warmensteinach - Mehr als 2.000 Menschen haben am Samstag in den beiden oberfränkischen Städten Wunsiedel und Warmensteinach gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Warmensteinach gingen laut Polizei rund 2.000 Menschen friedlich auf die Straße, um gegen den geplanten Verkauf eines Hotels an die rechtsextremistische NPD zu demonstrieren.

In Wunsiedel, wo ein Gedenkmarsch zum Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß verboten wurde, demonstrierten etwa 250 Menschen. Es gab keine Zwischenfälle, wie die Polizei mitteilte.

"Fest der Demokratie"

In Wunsiedel veranstalteten Bürger zum vierten Mal in Folge ein "Fest der Demokratie". Redner kündigten an, sie würden auch künftig nicht zulassen, dass Rechtsextreme ihren Ort als Schauplatz für Kundgebungen zum Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß nutzen. Heß ist in Wunsiedel beigesetzt - Neonazis hatten daher in der Vergangenheit seinen Todestag wiederholt dazu genutzt, um an den früheren Nazi-Funktionär zu erinnern. Das NPD-Treffen ist seit einigen Jahren verboten. Auch in diesem Jahr war es der NPD nicht gelungen, das Versammlungsverbot gerichtlich auszuhebeln.

Nach Angaben der Polizei befolgte die NPD weitgehend die Versammlungsverbote in Wunsiedel und Warmensteinach. In Warmensteinach seien lediglich drei Autos mit NPD-Anhängern an eigens errichteten Kontrollstellen gestoppt und zur Umkehr aufgefordert worden, berichtete ein Polizeisprecher. Auch Versuche der NPD, die geplante Gedenkkundgebung kurzfristig an andere Orte zu verlegen, vereitelten die Behörden mit Verbotsverfügungen. (APA/AP)