Bild nicht mehr verfügbar.

Grenzenlober Jubel bei den Österreichern.

Foto: Reuters/Barria

Bild nicht mehr verfügbar.

Die beiden mögen sich.

Foto: APA/Techt

Peking (APA) - Österreich hat völlig unerwartet sowohl bei Damen als auch Herren Duos im Viertelfinale des olympischen Beach-Volleyballturniers in Peking. Während das Top-Duo Clemens Doppler/Peter Gartmayer im Achtelfinale scheiterte, schafften 24 Stunden nach den Schwaiger-Schwestern am Samstag auch Florian Gosch/Alexander Horst überraschend den Aufstieg. Sie schlugen in der ersten K.o.-Runde die beiden lettischen Shooting-Stars Martins Plavins/Alexandrs Samoilovs klar mit 2:0 (17,18) und treffen nun auf die brasilianischen Ex-Weltmeister Marcio Araujo/Fabio Luiz.

"So ist es im Beach-Volleyball"

Der Erfolg von Gosch/Horst kam überraschend, nachdem die beiden Österreicher ihre ersten beiden Pool-Spiele klar verloren und vielfach schon abgeschrieben worden waren. "So ist es im Beach-Volleyball. Als wir doch noch den Aufstieg ins Achtelfinale geschafft hatten, wussten wir, dass wir wieder im Turnier zurück sind", jubelte der Steirer Gosch, der exakt am Samstag seinen 28. Geburtstag feierte und dafür noch auf dem Court ein Ständchen aus zahlreichen Kehlen erhielt.

"Ich habe ihm schon in der Früh versprochen, dass ich ihm einen Sieg zum Geburtstag schenke", meinte der erleichterte Horst (25). Gosch selbst sprach von seinem bisher schönsten Geburtstag. "Ein Irrsinn. Nur die Geburt meines ersten Kindes im Oktober wird das noch toppen", lachte der in Wien lebende und 1,96 m große Steirer, der schon in Athen als Ersatzmann für den verletzten Doppler gespielt und sich in China die Haare scheren hatte lassen.

"Ab jetzt nur noch Spaß""

Das Match rot-weiß-rot gegen rot-weiß-rot entwickelte sich vor den Augen des mit 12.000 Fans vollgepackten Centre-Courts im Pekinger Chaoyang-Park zu einem packenden Sandthriller mit einem denkbar schlechten Start für "Aodili". 2:6 lag das ÖVV-Duo schon zurück. "Da haben wir gesagt, ab jetzt nur noch Spaß", erzählte Horst. Weil auch noch unbändiger Wille dazukam, schafften die beiden Kämpfer den Ausgleich zum 13:13. Und nachdem der erste Satz gewonnen war, ließen sich die beiden anfangs nervösen Österreicher nicht mehr vom Weg abbringen.

Obwohl dazu teilweise Ausnahme-Volleyball nötig war. Einmal holte Horst unter dem Jubel der Fans, unter denen auch Mirna Jukic und ÖOC-Präsident Leo Wallner mitfieberten, den Ball bei einem spektakulären Fallrückzieher sogar mit dem Fuß ins Spiel zurück. "Ich war am Ende fix und fertig", erklärte Gosch, warum man im Finish wegen körperlicher Erschöpfung auch noch in die Trickkiste greifen musste, um Zeit zu gewinnen. "Der Schiri hatte schon die Rote Karte gezogen", atmete Teamkapitän Gosch durch. "Es war unglaublich anstrengend. Es war ein Sieg des Willens."

"Die beiden liegen uns durchaus"

Im Viertelfinale und damit in einem Spiel um ein Medaillen-Match geht es am Montag nun gegen die brasilianischen Ex-Weltmeister. "Aber die beiden liegen uns durchaus", überraschte Horst bei der ersten Prognose für das Match gegen die beiden Beach-Giganten. "Unser größter Vorteil ist, dass sie als klare Favoriten den ganzen Druck haben. Wir haben hingegen hier in Peking überhaupt nichts mehr zu verlieren", meinte Gosch.

Dass Österreich trotz des Ausscheidens von Doppler/Gartmayer, die ausgerechnet am Samstag gegen die absolut schlagbaren Brasilo-Georgier Geor/Gia ihren bisher schlechtesten Tag bei Olympia erwischt hatte, mit zwei Duos im Viertelfinale vertreten ist, grenzt an eine Sensation. "Es ist gut für den gesamten österreichischen Volleyballsport, egal ob Halle oder Beach", ist Horst überzeugt.

Bereits am Sonntag (5.00 MESZ) spielen Doris und Stefanie Schwaiger gegen die als Nummer eins gesetzten Chinesinnen Tian Jia/Wanmg um den Einzug ins Halbfinale.(APA)