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Die Solar-Branche sucht dringend nach neuen Fachkräften: Mehr als 1.000 zusätzliche Mitarbeiter würden in den nächsten zwei Jahren in Österreich benötigt.

Foto: AP/Rietschel

Linz - Die Solar-Branche sucht dringend nach neuen Fachkräften: Mehr als 1.000 zusätzliche Mitarbeiter würden in den nächsten zwei Jahren in Österreich benötigt. Das kündigten Andrea Dober, Vorstandsmitglied von Austria Solar, und der zuständige Innungsmeister der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ), Alfred Laban, in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz an. Ab Herbst wird eine neue Lehre zum Installations- und Gebäudetechniker angeboten, hieß es. 2011 sollen die ersten Fachkräfte auf den Markt kommen.

Die Solar-Branche sei in den vergangenen Jahren rasch gewachsen, so Dober. Allein der Sonnenkollektor-Export habe sich von 2002 bis 2007 mit 800.000 Quadratmetern mehr als verdreifacht. Jeder dritte Sonnenkollektor in der EU stamme bereits von heimischen Betrieben. Seit dem Jahr 2000 seien die Arbeitsplätze im Solar-Bereich von rund 2.300 auf 6.500 im vergangenen Jahr gestiegen, hieß es. Der Verband Austria Solar vertrete 49 der größten Solarwärme-Unternehmen Österreichs, erklärte Dober. "Allein 21 davon sind derzeit auf der Suche nach Lehrlingen und ausgebildeten Fachkräften."

Als einer der ersten zwei Lehrberufe in Österreich werde die "Energie- und Gebäudetechnik" ab dem kommenden Jahr mehrere Einzelberufe in einem neuen Modulsystem zusammenfassen, erklärte Laban. Mit der Ausbildung sollen junge Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen werden. Denn das veraltete Berufsbild des Installateurs sei nicht mehr zeitgemäß.

Karriere mit Lehre

Nach einem zweijährigen Grundmodul, das für alle Lehrlinge verpflichtend ist, stehen drei jeweils einjährige Hauptmodule zur Wahl: "Gas und Sanitärtechnik", "Heizungstechnik" und "Lüftungstechnik". Danach ist die Lehre formal abgeschlossen. Wer möchte, kann aber noch ein einjähriges Spezialmodul "Badgestaltung", "Ökoenergietechnik" (wird an oberösterreichischen Schulen seit 2002 als Versuchsprojekt angeboten) sowie "Steuer- und Regeltechnik" oder "Haustechnikplanung" anschließen.

Vom Prinzip her sei das wie ein Baukasten zu verstehen, bei der die Zusammenstellung der einzelnen Bausteine der Unternehmer selbst bestimmen könne, so Laban. Für eine Modulausbildung spreche, die stark ausgeprägte Spezialisierung der Betriebe. Zudem erfordere die ständige Entwicklung neuer Technologien und Nischen ein hohes Maß an Bereitschaft zur Erst- Fort- und Weiterbildung.

Die seit vier Jahren laufenden Kurse zum "Zertifizierten Solarwärmeinstallateur" seien stark nachgefragt, berichtete Dober. Seit 2004 hätten 455 Techniker und Installateure die 64 Unterrichtseinheiten umfassende Ausbildung absolviert. Fast jeder vierte Installationsbetrieb beschäftige bereits einen Absolventen dieser Ausbildung. Mittlerweile gebe es bereits Anfragen aus Deutschland und der Schweiz zur Übernahme des Schulungskonzepts. (APA)