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Das Wrack der Cessna

Foto: APA/AFPI

Bogota - Eine kolumbianische Guerillaorganisation hat nach eigenen Angaben ein Flugzeug in Südkolumbien abgeschossen und drei bisher vermisste Amerikaner als Geiseln genommen. Das Flugzeug war am 13. Februar im Süden des Landes abgestürzt, nach Angaben der USA wegen eines Motorschadens. Wie es in einer Erklärung der linksgerichteten Revolutionären Streitkräfte von Kolumbien (FARC) vom Samstag hieß, garantiert die FARC die Sicherheit der Geiseln nur, wenn die Regierungstruppen ihre Aktionen gegen die Rebellen in der Region einstellen.

Die kolumbianische Regierung wies die Forderung zurück. Die FARC behauptet, die drei Amerikaner seien Agenten des Geheimdiensts CIA. Das US-Verteidigungsministerium teilte am Samstag mit, bei den Männern handle es sich um Lieferanten der Streitkräfte. Ein vierter Amerikaner und ein kolumbianischer Feldwebel, die ebenfalls an Bord des Flugzeuges waren, wurden am Absturzort erschossen vorgefunden. Das kolumbianische Heer sucht mit tausenden Soldaten nach den Vermissten, von denen bis Samstag jede Spur fehlte. US-Präsident George W. Bush hat am Samstag weitere 150 US-Soldaten zur Suche nach den Vermissten abgestellt, insgesamt sind damit 400 Amerikaner in Kolumbien im Einsatz.

Es ist das erste Mal im 38 Jahre dauernden kolumbianischen Bürgerkrieg, dass Amerikaner gekidnappt wurden. Die FARC hält die amerikanische Unterstützung der kolumbianischen Regierung im Kampf gegen die Rebellen für eine Kriegshandlung und drohte mit Angriffen auf US-Bürger und amerikanische Einrichtungen.

Das amerikanische Außenministerium forderte von der FARC einen Beweis, dass die Geiseln leben. Die kolumbianische Regierung hat eine Belohnung von 345.000 Dollar (318.324 Euro) für Informationen versprochen, die zur sicheren Rückkehr der Geiseln führen. (APA/AP)