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David Beckham (ManU) mit seinem Kratzer.

Foto: APA/ Parker

Wien – Nach der Rekordelf FC Barcelona (elf Siege in Folge) dürfen sich auch schon der AC Milan und Manchester United mit dem Viertelfinal-Einzug in der Fußball-Champions League, Ausgabe 2002/03 vertraut machen, die ebenso wie die Katalanen nicht als regierende Meister den laufenden Bewerb begonnen hatten. Alle drei haben nach drei Runden der zweiten Gruppenphase drei Siege auf dem Konto und sich auch einen entsprechenden Vorsprung auf die Konkurrenz verschafft.

Real wieder im Rennen

Titelverteidiger Real kehrte nach sechs sieglosen Spielen in der Champions League mit dem 2:1 gegen Borussia Dortmund zwar wieder in die Gilde der Anwärter zurück, muss aber wie natürlich auch die Deutschen weiter bangen. Die Mailänder erwiesen sich bisher als echte italienische Minimalisten, schafften sie doch mit dem dritten 1:0-Sieg in Folge (diesmal gegen Lok Moskau) das Maximum, während Barca (8:2) und Manchester (7:2 nach dem 2:1 gegen Juventus) in der Offensive bisher schon um einiges mehr zu bieten hatten.

Brillanter Becks

Die Verletzung von David Beckham über dem linken Augen war in Manchester und Umgebung in den vergangenen Tagen natürlich das Gesprächsthema Nummer eins. Spielt er oder spielt er nicht, hieß es. Nun er spielte und wie: Sein präzis getretener Eckball fand schon nach drei Minuten den Kopf von Wes Brown, dem sein erstes Tor für ManU gelang. Das 2:0 in der 85. Minute gehörte zu den brillanten Toren, vorbereitet durch die gefühlvolle Vorlage von Beckham zu Ruud van Nistelrooy, der den Ball mit der Fußspitze direkt verwandelte. "Bloody Great Show, Becks", titelte der "Daily Star".

Hoffnung für Juve

"Ein fantastisches Tor, sowohl in der Entstehung als auch in der Vollendung", jubelte Ferguson über den neunten Saisontreffer des Niederländers in der laufenden Champions League und dessen 27. in dieser Eliteliga. Es wäre ein tolles Match mit dem richtigen Sieger gewesen, "jetzt brauchen wir nur noch einen Punkt aus drei Spielen für das Viertelfinale, den wollen wir wenn möglich schon am Dienstag in Turin holen." Juventus präsentierte sich trotz der vielen (Grippe)-Ausfälle plus Verletzungen (u.a. del Piero) als starker Gegner, aus dem der Tscheche Pavel Nedved (u.a. Tor, Stangenschuss) herausragte. Juve-Trainer Marcello Lippi zeigte sich daher trotz der Niederlage von seiner Elf begeistert. "Unter diesen Umständen so zu spielen, das beweist vieles. Nun kann Juve wirklich an sich glauben."

Basel überraschte La Coruna

Italiens Meister blieb – allerdings mit fünf Punkten Rückstand – Zweiter, denn der FC Basel schaffte mit dem verdienten 1:0 gegen Deportivo La Coruna seine ersten Punkte und gleichzeitig den ersten Sieg gegen eine spanische Mannschaft im Europacup und dies, obwohl die Schweizer gerade erst die Winterpause überstanden haben. "Es ist noch nicht alles verloren", macht sich und den Seinen Deportivo-Trainer Javier Irureta dennoch Mut.

Zufrieden, wenn auch nicht euphorisch kommentierte Vicente Del Bosque den 2:1-Sieg gegen die Borussen. "Noch sind drei Runden zu spielen und niemand weiß, was sie bringen. Verlieren wir am Dienstag in Dortmund, dann ist der heutige Sieg auch nichts mehr wert", so der Real-Trainer, der mit Raul und Ronaldo seine Torschützen feierte, während der Tscheche Jan Koller den deutschen Champion mit 1:0 in Führung geschossen hatte. "Wir hätten hier mehr erreichen können", klagte Dortmund-Trainer Matthias Sammer.

Pfiffe für Milan

Als das Pfeifkonzert auf den Rängen von den 72.000 im Meazza-Stadion immer lauter wurde, gelang dem AC Milan gegen Lok Moskau (die Russen hatten immerhin bei Real ein 2:2 erreicht), durch den Dänen Jon Dahl Tomasson das Siegestor. "In Moskau wollen wir am Dienstag den Aufstieg perfekt machen", sagte Milan-Trainer Carlo Ancelotti. (APA/Reuters/dpa/AFP)