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Bagdad/Kairo - Der irakische Präsident Saddam Hussein hat am Donnerstag Kommandeure der verschiedenen irakischen Armee-Einheiten zu sich gerufen. Nach Angaben der staatlichen irakischen Nachrichtenagentur INA wollte er "überprüfen, ob (die Streitkräfte) darauf vorbreitet sind, den US-Aggressoren eine Niederlage zuzufügen".

Nach Angaben der Agentur nahmen an dem Treffen unter anderem der jüngere Sohn des Präsidenten, Kusai, sowie Verteidigungsminister Sultan Haschim Ahmed teil. "Bei dem Treffen wurden Themen erörtert, die im Zusammenhang mit den Vorbereitungen unserer Armee, der verschiedenen bewaffneten Einheiten und des irakischen Volkes stehen, die sich den amerikanischen Drohungen mit einer Aggression gegen unser Land entgegenstellen werden", schrieb die Agentur.

"Menschliche Schutzschilde" wollen bald Stellung beziehen

Eine Gruppe von freiwilligen "menschlichen Schutzschilden" aus Großbritannien, Spanien, Italien und der Türkei will am Sonntag eine erste Position am Elektrizitätswerk Bagdad-Süd beziehen. "Die Regierungen unserer Welt werden nervös", erklärte Ken O'Keefe, der Gründer der britischen "Schutzschild"-Bewegung, am Donnerstag vor der Presse in Bagdad. "Sie wissen, dass sie damit durchkommen, wenn sie Araber und Muslime in die Luft sprengen, aber sie kriegen ein Problem, wenn sie ihre eigenen Bürger in die Luft jagen", fügte er hinzu.

Nach O'Keefes Worten wollen die Aktivisten wichtige zivile Infrastruktur-Einrichtungen wie etwa Elektrizitätswerke oder Kläranlagen besetzen, um eine Bombardierung zu verhindern. Die irakischen Behörden hätten ihnen bereits entsprechende Aufenthaltsräume zugesagt. Über Webcams würde "die Welt draußen" unmittelbar informiert, sagte O'Keefe. Insgesamt seien derzeit 130 bis 150 Aktivisten der Bewegung in Bagdad. Die Bewegung, die "vor wenigen Monaten nicht mehr war als eine obskure Idee", wachse schnell. "Wenn wir, wie wir hoffen, hier bald Tausende werden, dann können wir diesen verbrecherischen Krieg stoppen", fügte er hinzu. Die erste Gruppe von "Schutzschilden" war vor fünf Tagen mit zwei roten Londoner Doppelstockbussen auf dem Landweg über die Türkei und Syrien in Bagdad angekommen.(APA/dpa)