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Ministerpräsident Yahya Ould Ahmed Waqef (links) wurde freigelassen, über den Verbleib von Präsident Sidi Sheikh Ould Abdallahi (rechts) ist nichts bekannt.

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Putschgeneral Mohamed Ould Abdel Aziz in seinem Büro

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Nouakchott -  Knapp eine Woche nach dem Putsch in Mauretanien hat die Junta die Befugnisse des gestürzten Präsidenten auf sich übertragen. Die Macht von Staatschef Yahya Ould Ahmed Waqef gehe auf den Chef des neu eingerichteten Staatsrats über, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung. Als Grund für den Putsch vom Mittwoch vergangener Woche wurde die Verschlechterung der Lebensbedingungen in Mauretanien und die Blockadehaltung von Präsident Sidi Cheikh Ould Abdallahi genannt.

Der gestürzte Ministerpräsident Yahya Ould Ahmed Waqef erklärte unterdessen, er werde den Putsch gegen die gewählte Regierung unter Staatspräsident Abdallahi nicht akzeptieren. Nach seiner Freilassung aus dem Hausarrest erklärte er nur Stunden später am Montag vor tausenden Anhängern, die Menschen in Mauretanien würden dies nicht hinnehmen. Sie hätten das Recht, für die Wiedereinsetzung der Verfassung zu kämpfen. Auch der weiter inhaftierte Präsident danke ihnen für ihren Einsatz.

Waqef war am Montag zusammen mit drei weiteren ranghohen Mitgliedern der gestürzten Regierung von den Putschisten nach fünf Tagen aus dem Hausarrest entlassen worden. Die Präsidentengarde hatte in der vergangenen Woche die Macht in dem westafrikanischen Wüstenstaat an sich gerissen. Bis zur Wahl einen neues Präsidenten soll das Land von einem elfköpfigen Staatsrat aus führenden Militärs regiert werden.

Präsident Abdallahi war das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt seines Landes seit gut zwei Jahrzehnten. Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr lag er jedoch im Streit mit dem Parlament, das ihm eine Annäherung an radikale Islamisten, Beziehungen zu den Verbündeten eines früheren Diktators sowie Korruption und Missbrauch von Geldern vorwarf.

In Mauretanien leben 3,4 Millionen Menschen, die meisten von ihnen in bitterer Armut. 2006 wurden in dem Land jedoch Ölquellen entdeckt. (APA/AP) -