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Auftakterfolg für Sybille Bammer in Peking.

Foto: APA/ Fohringer

Peking - Sybille Bammer hat ein erfolgreiches Olympia-Debüt hingelegt. Die 28-jährige Oberösterreicherin musste am Montag in ihrem Erstrundenmatch gegen die spanische Dauerläuferin Anabel Medina Garrigues allerdings einen schweißtreibenden Marathon absolvieren, um nach 2:41 Stunden als 6:2,4:6,6:4-Siegerin vom Platz zu gehen. In Runde zwei trifft Bammer auf die als Nummer 13 gesetzte Schweizerin Patty Schnyder.

Harter Kampf unter Flutlicht

Auf Court acht des Olympic Green Tennis Centres erlebte Bammer unter Flutlicht die befürchtet harte Partie gegen eine typische spanische "Gummiwand". So wie die Ottensheimerin auch nur Millimeter von ihrer aggressiven und dominierenden Spielweise abwich, konterte Garrigues erfolgreich. So etwa im zweiten Satz, als sie mit zwei Breaks schnell auf 3:0 davonzog und trotz eines Rebreaks der Österreicherin einen dritten Satz erzwang.

Da half auch die zahlreiche und prominente Daumendrücker-Garde aus Österreich, der neben Verteidigungsminister Norbert Darabos, Botschafter Martin Sajdik, Oberösterreichs Landessportdirektor Alfred Hartl, Ex-ÖTV-Präsident Theo Zeh und auch Sportler wie Beachvolleyballer Clemens Doppler angehörte, zunächst nichts. Denn Satz drei entwickelte sich trotz einer schnellen 3:0- und späteren 5:2-Führung für Bammer zum über einstündigen Thriller.

K.o. aber überglücklich

Erst nachdem die ständig lamentierende aber nie nachlassende Spanierin mit einem Doppelfehler der Österreicherin den dritten Matchball "geschenkt" hatte, machte Bammer den Sack zu. "Ich bin K.o., aber überglücklich. Garrigues spielt einfach sehr clever und fehlerlos und gegen ihren starken Spin kann ich mein Spiel nur schwer durchziehen", sagte die völlig durchgeschwitzte Bammer unmittelbar nach dem Match. "Gott sei Dank habe ich mich am Schluss wieder getraut, aggressiv zu spielen."

Obwohl das Match am Abend stattfand und einen Tag nach den ergiebigen Regenfällen in Peking die Luft über der Tennisanlage geradezu "frisch" war, rann der Oberösterreicherin nach dem Marathon der Schweiß aus allen Poren. "Die Wäsche war schon so schwer, dass ich sie wechseln musste. Sogar Ersatzschuhe hatte ich mit", erzählte die Österreicherin, deren Tochter Tina das Match zu Hause mit der Oma am Attersee verfolgt hatte.

Gutes Los

Bammer ist nun erst recht ein Fan von Olympia. "Ich freu' mich jetzt so, noch länger hier dabei sein zu können. Olympia ist ja nicht jede Woche", sagte die Oberösterreicherin, die wegen der Absage von Ana Ivanovic nun ein sehr gutes Los in ihrem Rasterviertel hat.

Dementsprechend wird das Match gegen die Weltranglisten-15. Schnyder zu einem Schlüsselspiel. Bammer hat aber ohnehin eine 2:0-Siegbilanz gegen die Linkshänderin aus der Schweiz und daher echte Chancen auf einen Durchmarsch ins Viertelfinale, denn danach würde keine Gesetzte kommen. "Ich schaue nie so weit voraus, sondern spiele gegen jede Gegnerin Punkt für Punkt. Aber gegen Schnyder weißt du nie, was passiert. Gegen sie ist es erst aus, wenn der Matchball gespielt worden ist", blieb Bammer vorsichtig. (APA)