Aus winzigen Zeitungsausschnitten entstehen kontrastreich gesetzte Porträts in Großformaten und Stadtlandschaften der Nacht. Die in Graz geborene und in Wien lebende Künstlerin Gabi Trinkaus stellt ihre Bildercollagen aus Lifestyle-Magazinen zusammen. Modisch inszenierte Posen, Schönheitsideale und Warenangebote werden hintergründig verwandelt. Was auf den ersten Blick wie die perfekte Wiedergabe oberflächlicher Werbebotschaften wirkt, erweist sich bei genauerer Betrachtung als Verfremdung.
Durch die Zusammenstellung der Bilddetails und deren Inszenierung wird der Bedeutungswandel sichtbar. Ein Fuß findet sich als Fragment des Ohrs, Haare als Lippen, Markenschriftzüge als Frisur. Gabi Trinkaus' Intention ist es, die Heilsversprechen der Werbung und ihrer Bildwelten mit deren eigenen Waffen zu ironisieren.
Die als Hilfsmittel zur Fixierung einzelner Teile verwendeten Nadeln stehen gleichzeitig als Metapher für das Schneiden ins Fleisch und die Verwundung von Körper und Seele. Instinktive Auslassungen offenbaren in der Fragmentierung des Körpers und des Gesichts den Verletzungscharakter von Physis und Psyche. Verletzlichkeit, Unvollkommenheit und unerfüllte Wünschen stehen im Fokus der Arbeiten von Gabi Trinkaus. (red)
Mind the Gap
Galerie Georg Kargl Fine Arts
Noch bis 23. August 2008
www.georgkargl.com/
Schleifmühlgasse 5
A-1040 Wien