Wien - Ein großes Wahlkampfthema ist die Teuerung - und sie betrifft nicht nur Energie und Nahrungsmittel. Auch Bauen wird teurer. Gestiegen sind nämlich nicht nur die Baukosten sondern auch die Zinsen, und damit die monatlichen Rückzahlungsraten.

Um mehr als 16 Prozent sind die Baukosten seit 2005 gestiegen, um acht Prozent allein seit dem Vorjahr. Wer baut, braucht mehr Kredit, und da sind die Zinsen kräftig gestiegen. Ein Euro-Kredit kostet jetzt 6,5 - ein Bauspardarlehen 5,5 und ein Kredit in Schweizer Franken 4,5 Prozent, wie die "ZiB 1" des ORF-Fernsehens am Sonntagabend berichtete.

In der Praxis kommt es beim Baukredit immer auf die monatliche Rückzahlrate an. 2005 - bei einem Netto-Zinssatz von 2,75 Prozent waren es 544 Euro für 100.000 Euro, heuer im Sommer schon 726 Euro - eine Steigerung um 33 Prozent allein bei den Zinsen. Weil aber die Baukosten so stark gestiegen sind, braucht man für das gleiche Bauvorhaben um 17.000 Euro mehr Kredit, und das katapultiert die Monatsrate auf 848 Euro - damit sind es schon 56 Prozent Plus.

Zwischenkredit

Bevor man ein Bauspar-Darlehen zugeteilt bekommt, muss man 18 Monate warten und einen Zwischenkredit nehmen, der aber derzeit billiger ist als das Darlehen. "Wir haben momentan bei den Zwischenkrediten 5,25 Prozent, würden aber, wenn wir nicht mehr diese Mittel haben, wie bei den Banken auf 6,25 anheben müssen", so Generaldirektor Josef Schmidinger von der s-Bausparkasse in der "ZiB".

Wann wird die Obergrenze von sechs Prozent bei Bauspardarlehen erreicht sein? Schmidinger: "Vermutlich wird man sie nächstes Jahr bereits erreichen. Es weisen also die Zinsaufwärtsbewegungen darauf hin, dass wir mit Ende des Jahres auf sechs Prozent vermutlich anheben werden." Die Bausparkassen wünschen sich eine Anhebung der Prämien-Fördergrenzen von 1.000 auf 1.200 Euro im Jahr. Mit den zusätzlichen Spareinlagen möchten sie die Zwischenkredite weiter billig halten. (APA)