Hanoi/New Delhi - Schwere Überschwemmungen und Erdrutsche in Vietnam und Indien haben am Wochenende mehr als 180 Menschen das Leben gekostet. Im Norden Vietnams kamen den Behörden zufolge nach schweren Überflutungen mindestens 97 Menschen ums Leben. Im südlichen indischen Unionsstaat Andra Pradesh wurden seit Freitag rund 60 Menschen Opfer der heftigen Monsunregenfälle. Weitere 33 seien bei einem Verkehrsunfall wahrscheinlich ertrunken, erklärte die Polizei.

In Vietnam galten am Sonntag noch 47 Menschen als vermisst. Viele Opfer wurden im Schlaf von den Wasser- und Geröllmassen überrascht. Am schwersten betroffen war demnach die Provinz Lao Cai, aus der 36 Todesopfer gemeldet wurden. Angesichts weiterer Regenfälle werde die Opferzahl vermutlich noch steigen, hieß es.

Lastwägen statt Busse

Im indischen Bezirk Guntur kippte ein mit 40 Menschen besetzter Lastwagen beim Versuch um, eine knapp zwei Meter hoch überflutete Brücke zu überqueren. Die meisten Insassen wurden von den Wassermassen mitgerissen, nur sieben konnten sich ans Ufer retten. Alle Busverbindungen waren wegen der Überschwemmungen unterbrochen, deswegen wichen die Menschen auf Lastwagen aus.

Beim Einsturz ihrer Häuser kamen in mehreren indischen Bezirken am Wochenende mindestens 59 Menschen ums Leben, wie die Behörden mitteilten. In der Millionenstadt Hyderabad stand das Wasser zeitweise hüfthoch in den Straßen. Die heftigen Monsunregenfälle zwischen Juni und September bringen der Landwirtschaft alljährlich das dringend benötigte Wasser, sind aber auch immer wieder Auslöser zahlreicher Unglücke. In diesem Jahr kamen in ganz Indien schon mindestens 225 Menschen ums Leben. (APA/dpa)