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Andrea Pininfarina

Foto: APA/EPA/Schiavelli

Cambiano - Andrea Pininfarina, Chef der weltweit bekannten italienischen Autodesign-Firma, ist am Donnerstag im Alter von 51 Jahren bei einem Verkehrsunfall nahe Turin ums Leben gekommen. Wie die Behörden mitteilten, wurde der Unternehmer auf seiner Vespa zwei Kilometer vom Pininfarina-Sitz entfernt vom Auto eines 78-jährigen Pensionisten gerammt.
Der Tod des italienischen Unternehmers löste auf der Mailänder Börse überdurchschnittlichen Kursaufschläge der Pininfarina-Aktien aus, weil nun ein Eigentümerwechsel beim Autodesigner erwartet wird.

Radikaler Kurswechsel

Kommende Woche, am 12. August, sollen die Halbjahresergebnisse des börsennotierten Unternehmens bekanntgegeben werden. Nach einer dreijährigen Verlustphase werden erstmals wieder schwarze Zahlen erwartet. Die Carozzeria Pininfarina hat einen radikalen Kurswechsel hinter sich. Der Chef überzeugte die Gläubigerbanken, die Schulden zu stunden und hat sich mit dem französischen Finanzier Bollore geeinigt, dass dieser ein Elektroauto "made by Pininfarina" finanzieren wird. Mit dem indischen Tata-Konzern, Käufer der Britenmarke Jaguar, hatte Pininfarina kürzlich eine Kooperation begonnen.

Mann mit Zivilcourage

Das renommierte Autodesignunternehmen wurde 1930 von Battista "Pinin" Farina gegründet und wurde seit damals durch Entwürfe für Fiat, Ferrari, Alfa Romeo bekannt. Andrea Pininfarina war seit 2001 Vorstandschef des Unternehmens. Aus seiner Zeit stammen unter anderem die Designs beziehungsweise die Fertigung von Maserati Gran Turismo, Ferrari Enzo oder Volvo C70.
Ebenso wie sein Vater Sergio (82) engagierte er sich aktiv beim Unternehmerverband Confindustria, wo er im Jahr 2005, bei der Hauptversammlung in Vicenza, vor allem durch seine Stellungnahme gegen Silvio Berlusconi Zivilcourage zeigte. (tkb, szem, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.8.2008)