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Wien - Die Reisewelle ist im Gang. Aber für IndividualtouristInnen ist die Hauptreisezeit sowieso der falsche Termin. Lokaltypische Küche und nette kleine Restaurants haben keine "Saison" - oft haben sie zur Ferienzeit sogar geschlossen. Wer solche Plätze sucht, ist gut beraten, zum neuen Hallwag-Band "Osterie d'Italia 2008/2009" zu greifen. 1.700 Adressen - von der Slow Food-Bewegung ausgesucht.

Keine Frage, Grado mit seiner Lagune ist kulinarisch ein Ort des Genusses. Von der Grundel über den Aal bis zu den Sarde in Saor (marinierte Sardinen) wird jede Art an Fisch, Muscheln etc. angeboten. Doch schon auf den ersten Metern des Festlandes gibt es hervorragendes "kontinentales" Essen.

Feine Lokale am Straßenrand

Ein Beispiel dafür ist das Restaurant La Frasca (Pavia di Udine, Lauzacco, Viale Grado) etwas nördlich von Palmanova. Man bleibt einfach auf der Landstraße vom Nordtor des sternförmigen Festungsstädtchens. Ein paar Kilometer sind es, bis direkt am Straßenrand das La Frasca auftaucht.

Die Vorspeisen mit Salami, Speck von der Gans und - so man das gleich am Beginn haben will - Käse, sind ein Gedicht. Ein Besuch zur Spargelzeit beschert dem Gast danach zum Beispiel ein gebratene Lammkrone mit Spargelkruste. Aber auch Gerichte von der Gans, der Ente, Wachtel oder ein Musetto con brovada (Gamberi und Gemüse) stehen auf der Speisekarte. La Frasca ist eines jener Lokale, um das es Italien und Frankreich zu beneiden gilt: unprätentiös und hervorragend, ganz plötzlich am Straßenrand.

Ebenfalls in dem Band enthalten: Al Bachero, eine Osteria in Spilimbergo (Via Pilacorte 5). Doch Vorsicht, schon die gemischte Vorspeisenplatte mit Prosciutto, Wurst und Speck etc. füllt den Magen. Wer dann noch friulanische Wurstknödel probiert und womöglich den Spezzatino di manzo bestellt, fühlt sich danach wie der Märchen-Wolf mit den Steinen im Bauch. Aber gut war's!

Unterkünfte für Slow-Food-Liebhaber

Zum individuellen Reisen aber gehört auch die kleine Pension, das malerisch gelegene Hotel oder ein B&B. So hat Hallwag mit "Locande d'Italia" nun auch hier ein Verzeichnis mit dem Qualitätssiegel der Slow Food-Bewegung aufgelegt. Es sind 970 Plätze zum Übernachten - zum überwiegenden Teil in kleineren Unterkünften, manchmal ist aber auch eine echte Luxusherberge angeführt. Die Preisobergrenze beträgt 120 Euro für ein Doppelzimmer inklusive Frühstück. Viele der Unterkünfte in Bauernhöfen oder Pensionen sind aber günstiger. "Osterie" und "Locande" -  die zwei perfekten Begleiter für einen Italien-Uralub der anderen Art. (APA)