Foto: Galerie Krinzinger

Erst hat sie "nur" eine Stadt gegründet - nun stellt Zenita Komad in der Galerie Krinzinger "Zenita Universe" vor: überdimensionale Taschen, Parfums und Lippenstifte von Chanel haben dort ihren Platz, aber auch großformatige ältere "Tafel" -Bilder, die die Künstlerin im neuen Look präsentiert.

Bescheidenheit ist im Universum von Zenita Komad keine Tugend: Im überdimensionierten Kleiderschrank, den sie in der Galerie Krinzinger installierte, findet man neben dem riesigen Chanel-Beautycase auch die berühmte goldene Tasche und andere Luxusartikel der Modewelt.

Ein Röckchen von Prada etwa, das die Künstlerin einem ihrer Bilder angepasst hat, oder auch T-Shirt-Sprüche, die von ihrer Lebenseinstellung erzählen: "Ich l(i)ebe dieses Leben" , heißt es da, aber auch "How can we dance when the world is (burning) boring?" Komad hat das gleichnamige Bild schon einmal bei Krinzinger präsentiert. Dieses Mal wurde es von der Künstlerin allerdings zu einer Art zweidimensionaler Anziehpuppe mit grüner Trachtenhose umfunktioniert. In "ihrem" Kleiderkasten hängt das Outfit in einer Reihe von Ensembles, mit denen man unterschiedliche Identitäten oder Alltagsaktivitäten assoziiert: eine Latzhose, ein rosa Sommerkleidchen oder eben das besagte Prada-Outfit - "Prada Princess" .

An der hinteren Wand hängen zwei riesige Kulleraugen, die das Intime vor dem "bösen Blick schützen" . Von wessen Privatsphäre der Kleiderschrank wirklich erzählt, bleibt auch den Betrachtern verborgen.

Einem möglichen "Ich" der Künstlerin nähert man sich erst im zweiten Raum der Galerie an, wo Zenita Komad der (Kunst-)Welt mit einem "Selbstporträt" in Form eines naiv abstrahierten Hauses die Zunge rausstreckt. (cb / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.8.2008)