Oldenburg -  Michael A. wurde in Weißrussland geboren, 2002 machte er sein Informatik-Diplom an der Universität Minsk, 2003 kam er nach Deutschland. Drei Jahre lang war er arbeitslos, jetzt fährt er jede Nacht Taxi. Michael A. ist frustriert: Schließlich ist er studierter Informatiker. So wie Michael A. geht es viele hochqualifizierten MigrantInnen in Deutschland.

Arbeitskräfte benötigt

Häufig gibt es Probleme bei der Anerkennung des Studienabschlusses. Die Folge: Die MigrantInnen müssen sich mit einem Job weit unter ihrer Qualifikation begnügen oder ein komplett neues Studium absolvieren. Dabei benötigt die Wirtschaft gerade in den Bereichen Informatik und Mathematik hochqualifizierte Arbeitskräfte, heißt es in einer Aussendung der Uni Oldenburg.

Einzigartiges Programm

Mit dem Studienprogramm "Informatik für Migranten und Migrantinnen" bietet das Department für Informatik der Universität Oldenburg ab dem kommenden Wintersemester ein in Deutschland bisher einzigartiges Studienprogramm an. MigrantInnen, die in ihrem Heimatland in Informatik oder einem verwandten Fachgebiet wie etwa Mathematik ausgebildet wurden und deren Studium in Deutschland nicht anerkannt wurde, sind Adressaten dieses Lehrangebots.

Hochschulabschluss Voraussetzung

In wenigen Semestern können sie den bundesweit anerkannten Abschluss "Bachelor of Science" beziehungsweise "Master of Science" in Informatik erwerben. Bewerbungen für das Studienprogramm sind noch bis zum 15. September 2008 möglich. Insgesamt werden 20 Studierende zugelassen. Voraussetzung für die Aufnahme in das Studienprogramm ist ein einschlägiger ausländischer Hochschulabschluss sowie eine vollständige Bewerbung mit Motivationsgründen sowie einer Beschreibung des Migrationshintergrunds. (red/derStandard.at, 6. August 2008)