Linz - Bei der Doppler Mineralölgruppe mit Sitz in Wels in Oberösterreich zeichnet sich trotz gestiegener Spritpreise bereits nach dem ersten Halbjahr 2008 ein neuer Absatzrekord bei Treibstoff ab. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden in Summe 382,9 Mio. Liter Sprit - 179 Mio. Liter im Tankstellenbereich und 203,9 Mio. Liter im Großhandel - verkauft. Bis Jahresende rechnet Doppler-Geschäftsführer Bernd Zierhut mit einem Absatz von 400 Mio. Litern auf den Tankstellen und 410 Mio. Litern im Großhandel und geht damit von einer Steigerung um rund 24 Prozent im Vergleich um Vorjahr aus.

Einen gewaltigen Sprung nach oben soll damit auch der Umsatz machen, der nach 560 Mio. Euro im Jahr 2007 heuer auf 720 Mio. Euro wachsen soll. "Das ist aber sehr konservativ geplant. Wir rechnen zum jetzigen Zeitpunkt mit einem Umsatz von knapp 800 Mio. Euro", sagte Zierhut Dienstagabend in einer Pressekonferenz in Linz.

"Wir wollen weiter wachsen. Wir sind eine österreichische Firma, die auch in Österreich bleiben wird", betonte Doppler-Chef Franz Peter Doppler. Das österreichische Doppler-Tankstellennetz, das erst vergangene Woche durch den Verkauf von 12 Tankstellen an den ungarischen Mineralölkonzern MOL auf 193 Standorte geschrumpft ist, soll bis Jahresende wieder um 15 Tankstellen aufgestockt werden. "Wir haben nur dort Standorte an MOL abgegeben, wo wir doppelt vertreten waren", sagte Zierhut. Was die 15 neuen Standorte betrifft, sei man bereits mit OMV, BP und zwei unabhängigen Ketten im Gespräch.

Konsumenten werden preisbewusster

Angesichts steigender Ölpreise seien die Konsumenten zunehmend preisbewusster und würden die Preise an den Tankstellen nun genauer vergleichen. Bei den Autofahrern sei eine Verschiebung hin zu Diskonttankstellen zu erkennen, so Zierhut, Doppler versuche daher, den Sprit auf den Turmöl-Tankstellen deutlich günstiger zu halten als an den Markentankstellen. "Zweimal täglich können sich die Preise an unseren Tankstellen aber schon ändern", gestand der Doppler-Geschäftsführer ein. Dreimal am Tag halte er jedoch für übertrieben.

Alternativen Treibstoffen soll auf Doppler-Tankstellen künftig mehr Platz eingeräumt werden. "Wir bekennen uns zu alternativen Kraftstoffen wie Erdgas und Flüssiggas", betonte Bernd, der damit rechnet, dass der Anteil am Gesamtmarkt schon bald mehr als zehn Prozent ausmachen wird. Derzeit sind 13 Doppler-Standorte mit Erdgastankstellen ausgerüstet, zwei weitere sollen heuer noch folgen. Für 2008 rechnet Zierhut mit einem Erdgas-Absatz von 135.000 bis 150.000 Kilogramm. Ebenfalls in Planung sind 6 Standorte für Flüssiggas (LGP).

Ausbaupläne gibt es auch für die Doppler-Tankstellenshops, mit denen Zierhut heuer einen Umsatz von 35,3 Mio. Euro (plus 12 Prozent im Vergleich zu 2007) anpeilt. "Unsere Shops sollen immer mehr zu Dienstleistungsstationen werden", so Zierhut, Neben Backshops - Ende 2008 sollen es 75 sein - finden sich in einzelnen Tankstellenshops der Welser Mineralölgruppe auch Paketstationen des Paketdienstes Hermes (125), DVD-Verleih (2) sowie Post- und Bankdienstleistungen (2).

Doppler besitzt aktuell 193 Tankstellen der Marken BP (131), Turmöl (54) und Shell (8) in Österreich, 77 davon in Oberösterreich. In der Firmenzentrale in Wels beschäftigt Doppler 57 Mitarbeiter. Die Tankstellenstandorte werden von Partnern betrieben. (APA)