Gaza/Jerusalem - Ein ranghoher Führer der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen hat Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas mit einer Machtübernahme im Westjordanland gedroht. Wenn die Fatah dort weiter gegen Hamas-Anhänger vorgehe, werde es zu "einem Aufstand" gegen die palästinensische Autonomiebehörde kommen, warnte Sami Abu Suhri im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP.

Es gebe derzeit keine Pläne für einen gewaltsamen Einsatz im Westjordanland, dieser bleibe aber eine Option, erklärte er. Die Hamas hatte im Juni 2007 die Macht im Gazastreifen an sich gerissen.

Abu Suhris Äußerungen spiegelten die gestiegenen Spannungen zwischen den beiden Palästinensergruppen wider. Ein Bombenanschlag im Gazastreifen, bei dem fünf Hamas-Mitglieder umkamen, löste eine massive Vergeltungsaktion aus, bei der mindestens elf Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Nach einer großen Razzia gegen den Fatah-nahen Hilles-Clan im Gazastreifen flüchteten rund 150 Fatah-Kämpfer ins Westjordanland. Die gemäßigte Fatah von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas ging unterdessen im Westjordanland verstärkt gegen Hamas-Anhänger vor. (APA/AP)