Graz - Der börsenotierte Leitplattenhersteller AT&S hat am Dienst einen Schritt zur Ausweitung seiner Indien-Aktivitäten gemacht: In Nanjangud bei Mysore im südindischen Bundesstaat Karantaka wurde der Grundstein für das zweite Werk im Land gelegt. Im dritten Quartal 2009 soll das auf Multilayer-Leiterplatten spezialisierte Werk in Betrieb genommen werden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Unternehmens.

Der Kapazitätsausbau in Indien soll den kontinuierlichen Wachstumskurs der AT&S weiterführen helfen. Das bereits bestehende Werk in Nanjangud sei sehr gut ausgelastet, die Nachfrage nach Standard-Mehrlagen- und doppelseitigen Leiterplatten steige stetig. "Mit dem neuen Werk können wir unsere Marktführerschaft in Indien weiter ausbauen und die Basis für zukünftiges Wachstum schaffen", so Vorstand Harald Sommerer.

Umsatzbeitrag 2009/2010 erwartet

AT&S investiert in den Wirtschaftsjahren 2008/09 und 2009/10 insgesamt rund 37 Mio. Euro in die neue Produktionsstätte. Für 2009/10 rechnet man mit einem erstmaligen Umsatzbeitrag des Werks in der Höhe von rund 18 Mio. Euro und beim Erreichen der vollen Kapazitäten mit rund 37 Mio. Euro pro Jahr, so Sommerer. Die neue Produktionsstätte werde wie in Shanghai angrenzend zum bereits bestehenden Werk errichtet. Die dort hergestellten Multilayer-Leiterplatten seien für die Automobilindustrie, Medizin-und Industrietechnik bestimmt.

In Indien ist der österreichische Konzern seit Jänner 1999 präsent, damals erfolgte die Übernahme des größten indischen Leiterplattenproduzenten Indal Electronics. 2003 wurden die Kapazitäten ausgebaut und die Produktion um 50 Prozent gesteigert. Die IT-Branche ist im Raum Mysore stark vertreten - dies liegt nur zwei Eisenbahnstunden südlich der indischen "IT-Hauptstadt" Bangalore, etliche Firmen haben hier bereits Produktionsstätten.

Die AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft (AT&S) ist nach eigenen Angaben weltweit einer der leistungsstärksten Leiterplattenproduzenten und hat mit sechs Produktionsstandorten in Österreich (Leoben, Fehring, Klagenfurt), Indien (Nanjangud), China (Shanghai) und Korea (Ansan nahe Seoul) sowie 17 Vertriebsbüros. Mit weltweit mehr als 6.300 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen zuletzt rund eine halbe Mrd. Euro Umsatz.