"Bilk", eine Wortkontamination aus "beer" und "milk", erhältlich im sehr gut sortierten Fachhandel.

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Die Zeitschrift "profil" meldet in ihrer jüngsten Ausgabe (32/2008), dass in Japan jährlich "rund 1000 neue Getränkesorten" auf den Markt kommen, darunter einige eher exzentrische Sorten wie ein Drink mit passierter Schweineplazenta, ein Molkegetränk mit Kimchi-Geschmack (Kimchi besteht hauptsächlich aus fermentiertem Kohl) sowie die sehr beliebte "Bilk", eine Mischung aus Bier und Milch. Nun, über Geschmack lässt sich streiten – der Chronist trinkt sein Ottakringer lieber ohne Milch, und die Schweineplazenta hat mir mein Arzt verboten. Leider.

Aber die Zusammenziehung von "Beer" und "Milk" zu "Bilk", welche die Japaner - wahrscheinlich schon mit Blick auf den amerikanischen Exportmarkt – bewerkstelligt haben, entbehrt nicht der sprachlichen Eleganz. Kaffee mit Milch wäre, dieser Logik folgend, dann ein Kilch (oder ein Cilk, wenn wir im Englischen bleiben und "Coffee" mit "Milk" zusammenrühren), Bier mit Limo kein "Radler", sondern ein Bimo, Tee mit Rum ein Tum (oder ein Ree) usw. usf. Für den Fall, dass ich die p.t. Leser auf den Geschmack gebracht haben sollte: Ich hoffe, sie finden Spaß daran, selbst ein paar wohlschmeckende linguistische Mixgetränke zuzubereiten. (Christoph Winder, derStandard.at/Kultur, 05.08.2008)