Frankfurt - Die Einkaufstour in den USA macht sich für den Biotech-Zulieferer Qiagen bezahlt. Nach einem Gewinnsprung im zweiten Quartal erhöhte das Unternehmen seine Jahresziele.

Im abgelaufenen Vierteljahr stieg der bereinigte Gewinn um 57 Prozent auf 40,4 Millionen Dollar (26,0 Mio. Euro) , wie das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Der bereinigte Gewinn je Aktie sprang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf 20 Cent und lag damit einen Cent über den Analystenschätzungen sowie leicht über der Firmenprognose. Der unbereinigte Gewinn kletterte um 600.000 auf 23,2 Millionen Dollar. Qiagen setzte 218 Millionen Dollar um, ein Plus von 61 Prozent. Ohne Zukäufe wäre der Konzern um lediglich elf Prozent gewachsen.

"Die Digene-Akquisition ist bisher einer der Schlüsseltreiber unseres Wachstums im Jahr 2008 gewesen", sagte Finanzvorstand Roland Sackers der Nachrichtenagentur Reuters. Sein Unternehmen hatte die US-Firma im vergangenen Jahr für 1,6 Milliarden Dollar übernommen und damit die Geschäfte in der Molekulardiagnostik ausgebaut. In den USA, wo Qiagen fast die Hälfte der Erlöse erzielt, konnte der Konzern seinen Umsatz dank des Zukaufs nahezu verdoppeln. In Europa lag das Umsatzplus bei 38 Prozent, in Asien bei 35 Prozent.

Qiagen kann aus der Digene-Übernahme größere Einsparungen erzielen als zunächst angenommen. Diese würden nun dieses Jahr bei deutlich über 45 Millionen Dollar liegen, nachdem bisher mit 35 bis 45 Millionen Dollar gerechnet worden sei, sagte Sackers. Das stimmt das Unternehmen für das Gesamtjahr optimistisch: Qiagen erwartet nun einen bereinigten Gewinn je Aktie von 79 bis 80 (Vorjahr: 63) Cent. Bisher waren 76 bis 80 Cent in Aussicht gestellt worden, darin waren allerdings noch keine Belastungen aus der Anfang Juli bekanntgegebenen Übernahme der australischen Corbett Life Science für 66 Millionen Dollar enthalten. Diese werden das bereinigte Ergebnis je Aktie um etwa zwei Cent verwässern, wie Qiagen ankündigte. Den Umsatz erwartet der Konzern für 2008 nun mit 889 bis 919 (650) Millionen Dollar statt wie bisher mit 875 bis 905 Millionen.

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Integration von Digene zeigte sich Sackers auch wieder offen für größere Zukäufe. "Wir können uns durchaus vorstellen, Akquisitionen, die im dreistelligen Millionenbereich liegen, anzugehen", sagt er. (APA/Reuters)