Paris - Der Telekommunikations-Konzern France Telecom hat im ersten Halbjahr wegen eines Unternehmensumbaus und höherer Steuerzahlungen weniger verdient. Der Gewinn sank im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 2,675 Mrd. Euro.

Allerdings änderte sich in dieser Zeit die Konzernstruktur mit dem Verkauf des Geschäfts des Mobilfunkers Orange in den Niederlanden und dem Kauf des Internet- Anbieters Ya.com in Spanien. Orange ist in Österreich Inhaber des drittgrößten Mobilfunkbetreibers One. Auf vergleichbarer Basis spricht France Telecom von einem Gewinnplus von 4,4 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro.

Der Halbjahresumsatz legte um 1,5 Prozent auf 26,3 Mrd. Euro zu. Auf vergleichbarer Basis sieht France Telecom ein Plus von 3,9 Prozent. Der schwache Dollar drückte die Erlöse demnach um 336 Mio. Euro und durch den Konzernumbau fielen 267 Mio. Euro weg. Wie schon in den vergangenen Quartalen war vor allem das Mobilfunk-Geschäft der Wachstumstreiber, während die Erlöse in der traditionellen Festnetz-Telefonie zurückgingen.

Finanzvorstand Gervais Pelissiert bestätigte die Umsatzprognose 2008 von einem Plus um zwei bis drei Prozent. Angesichts der Ergebnisse wolle France Telecom im September den Aktionären erstmals einen Vorschuss von 0,60 Euro auf seine Dividende auszahlen.

In der Mobilfunksparte stieg der Umsatz um 1,9 Prozent auf 14,4 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Basis bedeute dies ein Plus von sieben Prozent. Der Bereich war auch der größte Ertragsbringer mit einem operativen Ergebnis von 5,05 Mrd. Euro. Das war ein Zuwachs von 1,6 Prozent oder 5,4 Prozent auf vergleichbarer Basis.

Im Festnetzbereich stieg der Umsatz um 1,8 Prozent auf 11,4 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Basis war das ein Plus von 0,3 Prozent. Das Wachstum bei schnellen DSL-Internetzugängen glich dabei die Rückgänge bei der klassischen Telefonie aus. Das operative Ergebnis rückte um 2,1 Prozent auf 3,87 Mrd. Euro vor.

Neue Kunden gewann France Telecom hauptsächlich im Auslandsgeschäft, wo innerhalb eines Jahre 10,5 Mio. neue Abonnenten hinkamen. Die Gesamtzahl der Kunden lag bei 48,6 Millionen. In Polen hat sich die Zahl der Mobilfunk- und Internet- Kunden innerhalb eines Jahres auf 3,8 Mio. Menschen fast verdoppelt. Besonders hoch ist die Zunahme im Nahen Osten, in Rumänien und afrikanischen Ländern wie Mali, Elfenbeinküste und auf Madagaskar. (APA/dpa)