Düsseldorf - Trotz des schwachen Dollar und trüber Konjunkturaussichten ist der deutsche Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister auf Rekordkurs. Nachdem sich der Gewinn in den ersten sechs Monaten verdopple, hob Vorstandschef Rüdiger Kapitza am Donnerstag die Ziele für das Gesamtjahr 2008 deutlich an. Vor und nach Steuern soll der Gewinn um 50 Prozent steigen. Die ursprünglichen Planungen sahen ein Plus von 20 Prozent vor Steuern und von 25 Prozent nach Steuern vor. Die Aktionäre sollen erneut mit einer höheren Dividende bedacht werden. Für 2007 hatten sie bei einem Gewinn von 50 Mio. Euro 35 Cent je Aktie erhalten.

Der Umsatz soll auf mehr als 1,8 (Vorjahr: 1,56) Mrd. Euro steigen. "Größter Wachstumstreiber ist das Geschäft in Osteuropa", sagte Kapitza. Beim Auftragseingang will er die Zwei-Milliarden-Euro-Marke knacken. Diese Aussichten ließen die Anleger zugreifen. Die Aktien notierten am Vormittag im MDax mit einem Plus von vier Prozent bei 18 Euro.

Überschuss gestiegen

Im ersten Halbjahr stieg der Überschuss um 102 Prozent auf 33,8 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verbesserte sich um 53 Prozent auf 70 Mio. Euro. Der Umsatz legte um 20 Prozent auf 851,5 Mio. Euro zu, der Auftragseingang um 32 Prozent auf 1,13 Mrd. Euro.

Besonders erfreulich sei das Geschäft in den USA - vor allem vor dem Hintergrund der Dollarschwäche. "Allerdings machen wir im Dollar-Raum kaum Profit", sagte Kapitza. Die Pläne für eine eigene Produktion in den USA würden vorangetrieben. Voraussichtlich werde Gildemeister eine Fabrik kaufen und die Produktion dort 2009 aufnehmen.

Die Geschäftsentwicklung sorgt bei Gildemeister auch für mehr Beschäftigung. Inzwischen arbeiten rund 6.200 Mitarbeiter im Konzern, gut 500 mehr als vor Jahresfrist. Kapitza kündigte an, dass bis Jahresende weitere 200 hinzukommen würden. (APA/Reuters)