Bild nicht mehr verfügbar.

Im Sommer treibt der Business-Look Schweißperlen auf die Stirn

Foto: REUTERS/Russell Boyce

Wien - Die Bürofenster sind nach Süden ausgerichtet, das Denken fällt mit zunehmender Temperatur nicht leichter. Die Gedanken schweifen ab in Richtung Badesee oder Eis. Oder beides. Unterbrochen nur vom Presslufthammer unterm Bürofenster. Der Arbeiter schwitzt sichtlich. Wie heiß es dort unten am Gehsteig ist, will man nicht so genau wissen. Der Angestellten in der Bäckerei um die Ecke geht es nicht anders. Die Öfen müssen angeworfen werden. Wie soll man sonst Brote oder Semmeln machen? Die Hitzewelle in Österreich macht das Arbeiten für viele schwer erträglich.

Tipps und Rat

Die AKNÖ hat die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie man sich vor der Hitze bei der Arbeit schützen kann und welche Verantwortung Arbeitgeber den Mitarbeitern gegenüber haben:

  • Am Arbeitsplatz müssen Temperaturen herrschen, die für die Mitarbeiter angemessen sind, das sind meist 19 bis 25 Grad.
  • An Fenstern etwa sollten Jalousien montiert sein, die bei Bedarf zugemacht werden können. Direkte Sonneneinstrahlung muss vermieden werden. Das liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers.
  • Auch Flächen, die Hitze abstrahlen könnten, müssen abgeschirmt sein - etwa Maschinen oder Lichtspots.
  • Auf Klimaanlagen haben Mitarbeiter keinen Rechtsanspruch.
  • Auch, dass es ab 35 Grad hitzefrei gibt, ist ein Mythos.
  • Frische Luft muss ausreichend vorhanden sein - etwa indem man am Morgen oder in der Nacht lüftet. Untertags sollten die Fenster geschlossen sein.
  • Wichtig ist, dass die Beschäftigten ausreichend Trinkwasser haben. Aus Hygienegründen müssen Trinkgefäße zur Verfügung stehen.

Bei Arbeit im Freien Sonnenschutz

Bei Arbeit im Freien muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz beschattet ist - etwa indem eine Plane aufgespannt wird. Er muss auch Sonnenschutzbrillen, ein geeignetes Sonnenschutzmittel und Schutzhandschuhe zur Verfügung stellen. Wichtig ist auch, dass es in der Firma jemanden gibt, der in Erster Hilfe ausgebildet ist und weiß, wie man mit einem Hitzekollaps oder einem Sonnenstich umgeht.

Bekleidung ist Verhandlungssache

Dass man bei diesen Temperaturen nicht unbedingt normale Kleidung tragen will, erscheint nachvollziehbar. Am besten ist es, mit dem Chef abzusprechen, was die vernünftigste Regelung ist. Ob eine Krawatte notwendig ist, lässt sich oft verhandeln. Ausnahmen sind Bereiche, wo Schutzkleidung vorgeschrieben ist. Kleinere Maßnahmen, die das Arbeitsleid bei der Hitze lindern können, sind häufigere Pausen.

Ansprechpartner bei Problemen

Arbeitnehmerinnen sollten sich bei Fragen an Betriebsrat, Personalvertretung oder Sicherheitsvertrauenspersonen wenden: Diese haben ein Initiativ- und Mitbestimmungsrecht beim Arbeits- und Gesundheitsschutz. Gibt es keine Vertretung, steht die Arbeiterkammer oder das Arbeitsinspektorat als Ansprechpartner zur Verfügung. (red)