ien - Der börsenotierte Feuerfest-Konzern RHI hat im ersten Halbjahr 2008 bei Umsatz und Ergebnis stark zugelegt. Der Umsatz wuchs um 11,5 Prozent auf 806,8 Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 20,2 Prozent auf 98,1 Mio. Euro. Der Gewinn legte sogar um 31,1 Prozent auf 70,4 Mio. Euro zu, teilte RHI Donnerstag früh ad hoc mit.

Trotz steigender Rohstoff- und Energiekosten übertraf der Weltmarktführer in Feuerfest das erst Anfang 2008 von 10,0 auf 12,0 Prozent nach oben revidierte EBIT-Margen Ziel bis 2010 im ersten Halbjahr 2008 mit einer EBIT-Marge von 12,2 Prozent.

Der Feuerfest-Konzern mit seinen heute veröffentlichten Halbjahreszahlen die Prognosen der Analysten noch übertroffen. Der Umsatz sollte nach Konsensusschätzung von Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB), UniCredit (CA IB) und der Erste Bank um mehr als sieben Prozent ansteigen, das Betriebsergebnis um zehn Prozent, das Nettoergebnis um 17 Prozent, hieß es zuvor.

Die größte RHI-Division Rohstoffe/Produktion steigerte im ersten Halbjahr 2008 den Umsatz um 10,2 Prozent auf 521,9 Mio. Euro. Das EBIT stieg auf 11,5 (9,2) Mio. Euro. Die weitere Steigerung der Preise in den ersten sechs Monaten spiegle die Verknappung bei Rohstoffen wider, so der Konzern. In China sei es zudem durch die zu erwartenden Förderstopps während der Olympischen Spiele zu vermehrten Lagerkäufen gekommen. Mit dem Ausbau der Kapazitäten in China und Indien im Jahr 2008 werden nächste Schritte für ein weiteres profitables Wachstum gesetzt, kündigte der RHI-Konzern in seinem Halbjahresbericht an.

Hemmnis Olympia?

Für RHI sei derzeit nicht abschätzbar, ob und in welchem Ausmaß es während der Olympischen Spiele zu Einschränkungen in der Rohstoff- und Energieversorgung kommen werde, jedoch habe der Konzern im 1. Halbjahr auf der Rohstoffseite auch Vorauskäufe getätigt. Aufgrund der angespannten Rohstoffsituation werde ein Großteil der Produktion der türkischen RHI Rohstoffgesellschaft Magnesit Anonim Sirketi unmittelbar im Konzern verwendet werden, wodurch sich der Außenumsatz um rund 20 Mio. Euro im 2. Halbjahr reduzieren werde.

RHI geht für das zweite Halbjahr 2008 von einem weiterhin positiven Marktumfeld mit positiven Wachstumsraten in den beiden Segmenten Stahl und Industrial aus. Der ungebrochen hohe Auftragseingang lasse auch für das verbleibende Jahr einen guten Geschäftsverlauf erwarten, so der Konzern.

Angesichts der Kostensteigerungen und Verknappungen bei Rohstoffen sowie der drastisch gestiegenen Energiepreise seien auch in den nächsten Quartalen massive Preisanhebungen erforderlich, kündigte RHI an. Die globale Präsenz des Konzerns sowie die Eigenversorgung mit Rohstoffen und die damit verbundene Versorgungssicherheit für den Kunden sollten dabei unterstützen. (APA)

 

Kennzahlen RHI Konzern - 1. Halbjahr 2008

                                       2008      2007     Veränderung
in Mio. Euro in Prozent
Umsatzerlöse 806,8 723,8 11,5
EBITDA 122,7 106,0 15,8
EBITDA-Marge (in Prozent) 15,2 14,6 4,1
EBIT 98,1 81,6 20,2
EBIT-Marge (in Prozent) 12,2 11,3 8,0
Gewinn vor Ertragsteuern 81,6 61,9 31,8
Gewinn aus dem fortgeführten
Geschäftsbereich 71,6 54,6 31,1
Verlust aus dem aufgegebenen
Geschäftsbereich -1,2 -0,9 33,3
Gewinn 70,4 53,7 31,1
Eigenkapital 146,8 52,1 181,8
Unverwässertes Ergebnis je Aktie
(in Euro) 1,87 1,47 27,2
Verwässertes Ergebnis/Aktie (in Euro) 1,77 1,34 32,1
Fortgeführter Geschäftsbereich:

Mitarbeiterstand zum 30.06. 7.860 7.245 8,5
Mitarbeiterstand im
Halbjahresdurchschnitt 7.549 7.094 6,4