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Grafik: APA/M. Schmitt

Schwitzen ist eine oft lästige, aber lebenswichtige Körperfunktion. Ein hoher Gehalt an Wasserdampf in der Atmosphäre schränkt die Funktion der körpereigenen Kühlung ein. Je rascher der produzierte Schweiß auf der Haut abtrocknet, desto effektiver ist die Abkühlung. Bei trockener Hitze verdunstet der Schweiß deutlich schneller, der Kühleffekt ist entsprechen höher.

Kühlung bei feuchter Hitze geringer

Beispielsweise in extrem trockenem Wüstenklima mit 15 Prozent Luftfeuchtigkeit und weniger merkt man gar nicht mehr, dass man schwitzt: Kaum hat ein Schweißtröpfchen die Hautoberfläche erreicht, ist es auch schon verdunstet. Ist die Luft dagegen schon mit Wasserdampf aufgeladen - wie in den Tropen oder vor einem Gewitter - ist die Kühlung der Haut wesentlich geringer, auch wenn der Schweiß einem buchstäblich von der Stirn tropft.

Luftige Kleidung fördert Verdunstung

Bewohner von sehr heißen Gegenden tragen deshalb auch meistens luftige, wallende Kleidung. Einerseits ist der Körper von der Sonnenstrahlung abgeschirmt, unter der Kleidung kann der Schweiß andererseits dennoch gut verdunsten, die Kühlung funktioniert. Im Gegensatz dazu kann enge Kleidung die Verdunstung verhindern.  Das Ergebnis sind die berühmten nassen Flecken unter den Achseln.

Schweiß ist farb- und geruchlos

Dass es dabei zur Geruchsentwicklung kommt, ist eine Frage der Zeit. Frisch von den zwei bis drei Millionen Drüsen produziert, ist Schweiß eine farb- und geruchlose Flüssigkeit, die zu 99 Prozent aus Wasser besteht. Der Rest sind Salze und Mineralien, Fettsäuren und Eiweiß sowie - in Spuren - Ammoniak und Harnstoff.

Riechende Abbauprozesse

Vor allem diese Zusatzstoffe sind es, welche für auf der Haut lebende Bakterien höchst attraktiv sind. Sie beginnen den Cocktail effektiv zu verspeisen, erst die Abbauprodukte sorgen dann für den typischen, üblen Schweißgeruch.

Ohne das effektive Kühlsystem der Schweißdrüsen würde ein Mensch einen durchschnittlichen Sommer nicht überstehen. Der Temperaturbereich, in dem unsere Stoffwechselvorgänge optimal funktionieren, ist nämlich ziemlich schmal. Ab acht bis zehn Grad unter und drei bis vier Grad über der optimalen Körpertemperatur von knapp 37 Grad drohen irreparable Schäden. (APA)