Ankara  - Die türkische Luftwaffe hat am Dienstag erneut PKK-Stellungen im Nordirak angegriffen. In den Kandil-Bergen an der irakisch-iranischen Grenze sei am Dienstag eine Höhle zerstört worden, die bis zu 40 Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Unterschlupf gewährt habe, teilte die türkische Armee auf ihrer Website mit. Die meisten Aufständischen in und nahe der Höhle seien getötet worden.

Zudem bombardierte die Luftwaffe den Angaben zufolge ein Ziel in der Zap-Region nahe der türkischen Grenze. Sowohl diese Region als auch die Kandil-Berge gelten als Rückzugsgebiete der Kurdenrebellen. Die Luftangriffe erfolgten zwei Tage nach dem schweren Bombenanschlag in der türkischen Metropole Istanbul, für die Teile der türkischen Medien, Bevölkerung und Sicherheitskräfte die PKK verantwortlich machen. Bei dem Attentat starben am Sonntagabend 17 Menschen.

Im Kampf zwischen den Kurdenrebellen und der türkischen Armee wurden seit 1984 mehr als 37.000 Menschen getötet. Seit Mitte Dezember griff die türkische Luftwaffe bereits etwa 20 Mal mutmaßliche PKK-Stützpunkte im nordirakischen Berggebiet an. Das türkische Parlament hat der Armee für ein Jahr die Genehmigung für grenzübergreifende Attacken gegen die in der Türkei verbotene PKK erteilt. Die Frist endet im Oktober. Ankara vermutet mehr als 2000 PKK-Rebellen im Irak. Die PKK wird von der Europäischen Union, den USA und der Türkei als terroristische Organisation eingestuft. (APA)