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Microsofts Softwareentwicklungs-Boss, Ray Ozzie

Foto: Archiv

Im Entwicklungsalltag dominiert meist der Blick auf kleine Details und die unmittelbar anstehenden nächsten Schritte. Ein Fokus, der auf die Dauer schon mal den Blick auf das "große Ganze" verstellen kann. Insofern neigen so manche Entwicklungschefs dazu sich regelmäßig einen Bruch mit dem Alltag zu erlauben, um neue Perspektiven zu sammeln.

Thinkweeks

Microsofts ehemaliger Boss Bill Gates hat sich zu diesem Zweck zweimal jährlich so genannte "Thinkweeks" gegönnt, in denen er sich vollkommen zurückgezogen hat und sich Vorschläge von MitarbeiterInnen zu Gemüte geführt hat, um daraus Inspiration für die weitere Softwareentwicklung zu ziehen. Eine Tradition, die der aktuelle Softwarechef der Redmonder, Ray Ozzie, so nicht fortgesetzt hat, wie CNET berichtet.

White

Statt dessen zieht er sich immer wieder zu sogenannten "White Spaces" zurück: Perioden in denen er sich von der Außenwelt abschließt, um nur mit einem Blatt Papier und einem Stift neue Ideen zu sammeln. Nach solchen Phasen gibt es dann meist eine ganze Reihe neuer Arbeitsaufträge an die Microsoft-Entwicklungsabteilung.

Day

Freilich sollen aber auch die Ideen der MitarbeiterInnen nicht gänzlich verloren gehen, nur will sich Ozzie nicht mehr selbst durch den Haufen von Vorschlägen lesen. Statt dessen lesen nun andere all diese Papiere und tragen sie in "ThinkDays" an den Chef weiter.

Quest

Beibehalten wurde hingegen ein weiteres Instrument, um bei Microsoft neue Ideen zu sammeln: Mit "Quests" will man Visionen für einen langfristigeren Weg sammeln, also etwa wo ein bestimmter Bereich in rund 10 Jahren sein wird, um daraus dann die richtigen Entwicklungsschlüsse zu ziehen.

Sparten

Mehr als 70 solcher "Quests" verfolgt man bei Microsoft aktuellthematisch ziehen sie sich durch alle Sparten des Unternehmens. Jährlich gibt es dann einen sogenannten "Quest Summit", in dem die unterschiedlichsten AbteilungsleiterInnen einander darlegen, wohin der langfristige Weg ihrer Entwicklung führen soll. Eine gute Möglichkeit, Ideen zu "mischen", wie Ozzie betont. (red)