Foto: Annette Stahmer

Anonymisiertes Politiker-Porträt von Annette Stahmer

Foto: Loys Egg

Fotomontage des Schweizer Künstlers Loys Egg

Die ausstellenden GastkünstlerInnen und Modefachleute beschäftigen sich in der Ausstellung mit Konsum-Trends sowie neuen und alten Zeichen- und Verweissystemen von Kleidung auf der politischen Bühne. Ihre in Wien produzierten und entwickelten Arbeiten zeigen Dress Codes, modische Fetische und medialen Konsum - ironisch, historisch, gegenwärtig und kritisch.

"Mode spielt im quartier21 im MuseumsQuartier eine wichtige Rolle und gehört zusammen mit Digitaler Kultur und Design zu den Schwerpunkten des vielfältigen Kulturprogramms. Die Ausstellung zeigt einmal mehr, die wichtige Rolle von Mode in unserer Gesellschaft. Durch die teilnehmenden KünstlerInnen des Artist-in-Residence Programms fließen zudem wichtige internationale Aspekte ein", meint MuseumsQuartier Direktor Dr. Wolfgang Waldner.

In der Ausstellung nähern sich die KünstlerInnen dem Thema auf verschiedenste Art und Weise: Bogomir Doringer (SRB) wird beispielsweise im gesamten August sein Atelier im Freiraum/quartier21 einrichten und so sein Projekt zusammen mit den AusstellungsbesucherInnen realisieren. Manuel Graf (GER) wiederum präsentiert ein Kleid aus Blättern, Wolle, Seide und Fachwerk, das die historistische Ringstraßen-Architektur politischer Einrichtungen in Wien aufgreift und in ein Kleidungsstück umsetzt.

Umfunktionierungen

Mit Kleidung von PolitikerInnen setzen sich die Künstler Koki Tanaka (JAP) und Stephanie Senge (GER) auseinander. Während Koki Tanaka abgelegte Kleidungsstücke von PolitikerInnen recycelt und zu Haushaltsgegenständen, wie Putzfetzen, umfunktioniert, benutzt Stephanie Senge Schuhe, Krawatten, Handtaschen oder Hemdkrägen von Politikerkleidung, um daraus große Ikebana-Gestecke zu bauen.

Weiters wird ein Film zu sehen sein in dem Philip Mann (GER) in Gesprächen mit Michel Würthle, der in Berlin die legendäre Paris-Bar führt, die Bedeutung von Kleidung als grundlegendes Praxisfeld für jede Art von Kulturpolitik zeigt. Eine Ausstellungszeitung, gestaltet von Annette Stahmer (GER), in Kooperation mit dem Kurier, wird zudem anonymisierte Politikerfotos präsentieren, die auf die natürliche Körpergröße der dargestellten Person vergrößert wurden, um so die Aufmerksamkeit auf ein besonderes Detail der Kleidung zu lenken.

Die beiden Kuratorinnen Brigitte Felderer und Eva Blimlinger werden die Inhalte der Ausstellung präsentieren und ihre Bilderschau "Paßt" zur Modegeschichte der Zweiten Republik zeigen. Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien statt. (red)