Mindestens 1.800 PädagogInnen fehlen im Herbst in Wiens Kindergärten, warnt die Grüne Klubobfrau Maria Vassilakou im Ö1-Morgenjournal. Gemeinsam mit FPÖ und ÖVP wirft sie der SPÖ bei der Kinderbetreuung Untätigkeit und Vertuschung vor. Neben dem Personalmangel ist die Betreuungsquote ein weiterer Kritikpunkt.

Wien sei das einzige Bundesland, in dem die Betreuungsquote bei den drei- bis sechsjährigen sinkt, sagt ÖVP-Bildungssprecherin Katharina Cortolezis-Schlager. Grund dafür sei, dass der Kindergartenbesuch in Wien am teuersten ist. Sie fordert deshalb einen Gratiskindergarten für alle. Sie schlägt vor, im kommenden Herbst die Fünf- und Sechsjährigen von den Gebühren zu befreien, und dann in einem Stufenplan jedes Jahr eine Altersgruppe dazu. In fünf Jahren wären laut ihrer Rechnung die Kindergärten gebührenfrei. Diesem Vorschlag schließen sich FPÖ und Grüne an, finanzierbar wäre es einfach.

Die SPÖ kontert, dass Wien das beste Angebot an Kindergärten hätte. Ein Drittel aller Eltern zahle nichts für den Kindergartenbesuch, informiert Landtagsabgeordneter Jügen Wutzlhofer. Für die Kinderfreunde ist klar, dass der Gratiskindergarten nur durch politische Streitereien verhindert wird, sagt Obmann Gernot Rammer.

Laska selbst wollte zu den Vorwürfen, die Cortolezis-Schlager im derStandard.at-Interview äußerte, auf Anfrage keine Stellung nehmen. Der SP-Gemeinderat Heinz Vettermann bezeichnet die Aussagen der ÖVP-Stadträtin als "Gschicht'l". AlleinerzieherInnen würden in Wien weniger zahlen als beispielsweise in Graz. (red/derStandard.at, 28. Juli 2008)