Zürich/Genf - Der Schweizer Bundespräsident Pascal Couchepin hat sich wegen der Krise mit Libyen zu direkten Gesprächen mit dem libyschen Staatschef Muammar Gaddafi bereit erklärt. "Ich bin Bundespräsident und mache alles, was unserem Land nützt", sagte Couchepin in einem Interview der Zeitung "Blick" und fügte hinzu: "Warum also nicht ein Gespräch mit einem Staatschef eines anderen Landes, sogar eines Landes, mit dem wir jetzt Spannungen haben."

Im Schweizer Fernsehen hatte Couchepin am Freitagabend erklärt, es gehe darum, Mittel und Wege für eine Beruhigung der Situation zu finden. Die Schweiz wolle, dass ihre Rechtsordnung respektiert werde, sie wolle aber auch gute Beziehungen zu allen Ländern, auch zu Libyen.

Eine Entspannung in der Krise ist bisher nicht in Sicht. Libyen hält seit einer Woche zwei Schweizer in Tripolis fest, offensichtlich als Vergeltung für die vorübergehende Verhaftung von Gaddafis jüngstem Sohn Hannibal und dessen Frau Mitte Juli in Genf. Dass Libyen auch die Öllieferungen an die Schweiz gestoppt hat, hat sich nach Angaben der Schweizer Mineralölbranche bisher nicht bestätigt. (APA/AP)