Wien - Die Reform des Forschungszentrums Seibersdorf nimmt Form an. Bei der vom Beratungsunternehmen SPE begleiteten Neuaufstellung zeichnet sich eine grundlegende Bereinigung des Portfolios samt Verschlankung von Österreichs größter außeruniversitärer Forschungseinrichtung ab.

Einig sind sich Industriesyndikat und Mehrheitseigentümer Republik Österreich (50,46 Prozent) nach einem Jahr Sanierungsarbeit, dass die Austrian Research Centers (ARC) weder zerschlagen noch verkauft noch zugesperrt werden. Als Zeichen nach außen soll ARC bald AIT (Austrian Institute of Technologies) heißen.

ARC-Präsident Hannes Androsch stellte in der Bilanzpressekonferenz am Freitag auch klar:"Das ist die letzte Chance." Der Platz, der ARC/AIT in Österreichs Forschungslandschaft zugedacht wird, ist der einer Schnittstelle zwischen Universitäten und anwendungsorientierten Kompetenzzentren (Comet, CD-Labors). Sie beschreiben in den ARC-Innovationsprozess involvierte Personen als "gut finanzierte Vorfeldforschung" . Daraus ergibt sich notwendigerweise eine Bereinigung die zersplitterten Forschungsbereiche. Sie werden laut den ARC-Geschäftsführern Wolfgang Knoll und Anton Plimon auf fünf ergebnisverantwortliche Divisionen eingedampft: Energie, Mobilität, Umwelt/Gesundheit, Forsight Policy Development und Saftey Security. Genaue Zielvorgaben zur Erstellung eines strategischen Rahmenplans für die ARC-Erneuerung will ARC-Präsident Hannes Androsch binnen drei Monaten festlegen.

Rote Bilanzen wie jene 2007, wo der Betriebsaufwand (127,93 Mio. Euro) die Betriebsleistung um 1,6 Mio. überstieg, dürfe es nie mehr geben. Der Betriebserfolg soll 2008 auf plus 2,9 Mio. Euro steigen. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26./27.7.2008)