Berlin - Der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Barack Obama, hat sich zufrieden mit seinem Besuch in Berlin und dem Verlauf seiner außenpolitischen Reise gezeigt. "Diese Reise hat mir die Möglichkeit gegeben, über die schwierigen Themen zu sprechen, vor denen wir stehen", sagte der Senator von Illinois in einem am Freitag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders CNBC. Er habe deutlich gemacht, dass Amerika Probleme wie den Atomstreit mit dem Iran oder Energiefragen und Klimaschutz nicht alleine, sondern nur mit seinen Partnern lösen könne. "Bei all diesen Themen, die die Sicherheit und den Alltag der Amerikaner betreffen, kommt es auf unsere Fähigkeit an, solche Koalitionen zu schmieden."

Neuanfang und Überwindung alter Konflikte

Obama hatte am Donnerstagabend vor 200.000 Zuhörern an der Berliner Siegessäule einen Neuanfang in den transatlantischen Beziehungen und die Überwindung alter Konflikte gefordert. Dazu beschwor er den Geist der Luftbrücke für Berlin vor 60 Jahren und forderte einen größeren Einsatz im Kampf gegen globale Probleme wie den Klimawandel und den Terrorismus. Es war seine einzige öffentliche Rede während seiner einwöchigen Reise, die ihn zuvor nach Afghanistan, Irak, Jordanien, Israel und Palästina geführt hatte.

Obama will zu Mittag (12.10 Uhr) vom Berliner Flughafen Tegel aus nach Paris fliegen, um dort den französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy im Élysée-Palast zu treffen. Was der 44-Jährige bis dahin in Berlin unternehmen wird, ist noch nicht bekannt. Spekuliert wurde über einen Besuch am früheren US-Grenzübergang nach Ost-Berlin, "Checkpoint Charlie" oder im Jüdischen Museum. Unklar war auch, ob er seinen Flug nach Frankreich durch einen Zwischenstopp auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz unterbrechen wird. (APA/Reuters/dpa)