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Dragan Vasiljkovic, besser bekannt als Kapitän Dragan (ganz rechts) und der präsident der Ultranationalen Serbenpartei Vojislav Seselj (ganz links).

Foto: APA/EPA/Tanjug

Belgrad/Den Haag - Im Prozess gegen den früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist am Mittwoch ein für den Angeklagten äußerst belastender Dokumentarfilm vorgeführt worden. Die Authentizität des Films ist vom Zeugen der Anklage, "Kapitän Dragan" (Vasiljkovic), bestätigt worden, der während des Kroatienkrieges in der Krajina eine Spezialpolizeieinheit ausgebildet hatte.

Im Film wurde eine Feierlichkeit auf dem Sitz der serbischen Spezialpolizeieinheit in der Vojvodina-Kleinstadt Kula gezeigt, der im Jahre 1997 auch Milosevic beigewohnt hatte. Ein hoher Funktionär der Polizeieinheit, Franko Simatovic alias Frenki, erklärte damals, dass die Spezialpolizeieinheit (JSO), deren Mitglieder im Volk als "Rote Barette" bekannt waren, in den frühen neunziger Jahren an den Kriegen in Kroatien und Bosnien "geheim" teilgenommen hätten. Simatovic sagte auch, dass die Einheit unter anderem an der "Befreiung aller serbischer Ortschaften" beteiligt gewesen sei, aber auch in Ostslawonien, in der Westsrem und der Baranja (alles Kroatien), sowie in Bosnien in der Umgebung von Sarajewo, bei Brcko, um das Maglaj-Gebirge, im Drina-Tal und in Westbosnien tätig gewesen sei.

Im Jahre 1992 soll laut Simatovic in Bosnien auch eine Reihe von Kleinflughäfen errichtet worden, von welchen die Angehörigen der Spezialpolizeieinheit rund 1.000 Kampfflüge unternommen hätten. (APA)