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Ein Mitarbeiter der MA48 beim Streuen eines Gehwegs.

Foto: APA/Jaeger

Wien - Umweltstadträtin Isabella Kossina (SP) bleibt dabei: Das generelle Wiener Salzstreuverbot soll aufgehoben werden - und zwar sowohl für die Straßen-Streudienste als auch für die Hausmeister. Im Gegenzug sollen dafür aber "sensible Gebiete" geschützt werden.

"Ich verstehe die ganze Diskussion nicht, weil sich nichts ändern wird", erklärte Kossina am Mittwoch auf Anfrage des STANDARD. "Derzeit gibt es ein Salzstreuverbot, aber es werden trotzdem pro Jahr bis zu 10.000 Tonnen Salz in der Stadt gestreut - und dennoch leben die Bäume und die Hundepfoten werden nicht geschädigt."

Es werde aber "falsch" gestreut. Denn bis das Verbot etwa bei Eisregen aufgehoben werde, sei es oft schon zu spät, argumentiert die Stadträtin.

Sie geht daher davon aus, dass künftig "weniger Salz und weniger Split gestreut" werde, "insgesamt wird es der Umwelt besser gehen und es wird weniger Staub in der Luft sein". Sensible und also schützenswerte Zonen seien solche mit Bäumen.

Kossina auf die Frage, ob nicht künftig die Hausmeister bei jedem Flankerl Schnee mit dem Salzküberl ausrücken könnten: "Was machen sie denn jetzt? Künftig müssen's schaufeln - nur wenn es eisig ist, dürfen sie Salz streuen."

Auch dass Bürgermeister Michael Häupl im STANDARD erklärt hatte, es müsse künftig "eine Entscheidungsstruktur geben, in die die Umweltstadträtin nicht mehr eingebunden ist" - sei absolut richtig: "Es muss eben eine Struktur geben, wo ich nicht jedes Mal neu entscheiden muss, ob das Verbot aufgehoben wird oder nicht. Man muss sich nur fragen: Will ich einen Schippel Ausnahmeverordnungen oder ein paar Verbote", interpretiert Kossina. (Roman Freihsl/DER STANDARD, Printausgabe, 20.2.2003)