Novi Sad/Belgrad - Der serbische Politiker Nenad Canak hat davor gewarnt, sich für eine Aufteilung der südserbischen Provinz Kosovo auszusprechen. Der Präsident des Parlamentes der nordserbischen Provinz Vojvodina und Führer der Liga der Sozialdemokraten in der Provinz meinte, dass dies unvermeidlich auch die Frage nach einer Aufteilung der ebenfalls ethnisch gemischten Vojvodina aufwerfen würde. Dies berichteten Belgrader Medien am Mittwoch.

Der Vorschlag für eine Aufteilung des Kosovo käme übrigens von der serbischen Regierung, sagte Canak. "Würde die Idee über den Nordteil des Kosovo als eine Provinz mit besonderem Status akzeptiert werden - und dies ist die Idee der serbischen Regierung - so ist es logisch zu erwarten, dass auch die Vojvodina in einen Nordteil und in eine 'Rest-Vojvodina' aufgeteilt wird", meinte er.

Djindjic: Zeit für endgültige Lösung

Der Status des Kosovo ist neuerdings zu einem wichtigen Thema in der serbischen Regierung geworden. Ministerpräsident Zoran Djindjic hatte nämlich vor Kurzem erklärt, dass es an der Zeit sei, eine endgültige Lösung für die Kosovo-Frage zu finden, da sich die Provinz bereits auf dem "Unabhängigkeitsgleis" befinde. Die Regierung Djindjic hat ihre Kosovo-Strategie allerdings noch nicht veröffentlicht.

Die Idee über eine ethnische Aufteilung des Kosovo war in den letzten Jahren immer wieder aufgetaucht. Unter "Nordkosovo" wird meistens das Gebiet von Mitrovica verstanden, wo ein Großteil der Kosovo-Serben lebt. Die Mehrheit der Bevölkerung in der südserbischen Provinz bilden jedoch die Albaner. In der von Canak erwähnten Nordvojvodina sind wiederum die Ungarn gegenüber den Serben in der Mehrheit. (APA)